Imagekampagne: Schwanenbussis beweisen Selbstironie

Von Edmund Brandner   23.Mai 2014

Seltsame Plakate im Umland von Gmunden sorgen seit Wochen für Rätselraten in der Bevölkerung. Auf monochromen Bildern sind darauf Gmundner vor dem Seeschloss Ort porträtiert, dazu der Schriftzug: "Ich bin ein Schwanenbussi. Und was bist du?"

Innerhalb des Salzkammerguts ist "Schwanenbussis" die abschätzige Bezeichnung für Gmundner. Doch in diesem Fall sind es die Gmundner selbst, die sich als Schwanenbussis bezeichnen: Das Plakatsujet ist der Auftakt einer neuen Imagekampagne, mit der die Traunseestädter Selbstironie beweisen – und vor allem Werbung für ihren Standort machen.

Bis zu 150.000 Euro Budget

Die Image-Kampagne wurde von der Wirtschaftsstelle der Stadtgemeinde in Auftrag gegeben. Finanziert wird sie von den Innenstadtkaufleuten, dem Salzkammergut Einkaufspark, dem Tourismus, der Wirtschaftskammer sowie von der Stadtgemeinde. Bis Jahresende sollen in Summe 150.000 Euro aufgebracht werden, um Werbung für den Standort Gmunden zu machen. Neben Plakaten werden damit PR-Kampagnen, bedruckte Einkaufstaschen und andere Marketing-Werkzeuge finanziert.

Und während Gmunden in früheren Werbebkampagnen eher unbescheiden daherkam ("Das Herz des Salzkammerguts", "An Gmunden führt kein Weg vorbei"), setzt die Stadt jetzt auf Selbstironie und nennt sich just so, wie andere die Gmundner verunglimpfen: Schwanenbussi. Der Märchenerzähler Helmut Wittmann weiß übrigens, wie der Begriff "Schwanenbussi" entstand. Seine Geschichte ist auf www.schwanenbussi.at nachzulesen.

Die Schwanenbussi-Plakate werden in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck geklebt. "Wir möchten Menschen in den Nachbargemeinden dazu einladen, die Stadt zu besuchen – egal ob sie im SEP einkaufen oder in der Innenstadt – oder einfach nur einen Kaffee an der Esplanade trinken", sagt Wirtschaftskammer-Bezirksleiter Robert Oberfrank – einer derjenigen, die im Hintergrund die Fäden ziehen.

Darüber hinaus soll die Kampagne die Akteure in Gmunden auch besser zusammenschweißen. "Wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir viel erreichen", so Oberfrank. "Dazu braucht es aber konstruktive Zusammenarbeit."