Hängebrücke macht Drachenwand zum Eldorado der Bergfreunde

25 Meter lang und 250 Meter über Grund, ca. 35 Bretter, 700 Meter Stahlseile – so lesen sich die nüchternen Fakten der Hängebrücke bei der Franzosenschanze am Drachenwand-Klettersteig. Zwei Handseile in Schulterhöhe machen die Überquerung zum sicheren, wenn auch etwas wackeligen Unternehmen. Freilich, eine breite Brücke sollte sich der Laie dort nicht erwarten. „Sie ist so eng, dass man nur Schritt vor Schritt setzen kann“, sagt Hans Gassner, der im Sommer als Bergführer und im Winter als Skischulleiter in Hintersee zu den Begehrten seiner Zunft gehört.

Traut man sich über die Brücke, so wartet nach einem Dutzend Tritten eine kleine Aussichtsplattform. Gerade einmal groß genug, um kurz innezuhalten, einen respektvollen Blick nach unten zu riskieren und ein paar Fotos zu knipsen.

Hans Gassner ist nicht nur Initiator des Klettersteigs, er hat auch die Brückenvariante der Realisierung zugeführt. Selbst um die Sponsoren hat er sich gekümmert. Gelang es ihm schon vor zwei Jahren, den Klettersteig mit Hilfe von Sponsoren im Wesentlichen zu finanzieren, so angelte er sich diesmal die einzelnen Förderer Brett für Brett. „Jeder, der ein Brett kauft, bekommt ein kleines Taferl, so dass man den Sponsor beim Gehen über die Brücke lesen kann.“ 22 der 35 Bretter sind bereits an den Mann gebracht, der Rest sollte demnächst vergeben sein.

Führung mit Sage

Gassner kann mit seinem „Baby“, dem Klettersteig (von Lebenswerk will er nicht sprechen), durchaus zufrieden sein. Die Wand sei in dieser extremen Form einzigartig, sagt er im Gespräch mit den OÖNachrichten. „Man hat sehr viel Felsberührung.“ Und weil er selbst schon geschätzte einhundert Mal den Weg gegangen ist und jeden Stein der Drachenwand kennt, bietet Bergführer Gassner auch persönliche Führungen für bis zu zwei Personen am Klettersteig an, mit Einschulung und Tipps. Auf die Sage vom Drachenloch wird dabei natürlich nicht vergessen. Informationen: Hans Gassner, Tel. 0664/19 44 775.