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Glücksspiel-Mafia verdient sich goldene Nase

Von Gerhard Hüttner, 21. Oktober 2016, 00:04 Uhr
Glücksspiel-Mafia verdient sich goldene Nase
Die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck hat in den vergangenen drei Jahren fünf Betriebe wegen illegalen Glücksspiels zugesperrt. Bild: colourbox.com

VÖCKLABRUCK. Die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck hat zuletzt fünf Betriebe wegen illegalen Glücksspiels geschlossen und setzt ihren Kleinkrieg fort.

"Job weg, Wohnung weg, Frau weg, Haft. Ich habe ein verpfuschtes Leben." So lautet die triste Bilanz eines Spielsüchtigen, der sein Glück an Automaten versucht hat. Der 50-Jährige ist einer der Spieler, mit denen Autor Norbert Blaichinger (58) aus Zell am Moos für sein Buch "Hölle Spielsucht" (Edition Irrsee, 19,80 Euro) gesprochen hat. Er ist einer von den geschätzten 65.000 Spielsüchtigen in Österreich, wobei die Dunkelziffer viel höher sein dürfte.

BH sperrte fünf Betriebe zu

Im Bezirk Vöcklabruck hat die Bezirkshauptmannschaft zuletzt eine konsequente Linie verfolgt, um das illegale Glücksspiel einzudämmen. "Wir haben in den vergangenen drei Jahren fünf Betriebsschließungen erreicht", schildert Johannes Beer, Leiter der Sicherheitsabteilung der BH. Sein Mitarbeiter Karl Dannbauer berichtet davon, dass Hunderte Spielautomaten beschlagnahmt und mehr als 100.000 Euro an Strafgeldern verhängt worden seien. Das nüchterne Fazit lautet: Man erwische meist die kleinen Aufsteller, an die mafiösen Strukturen im Hintergrund komme man nicht heran. Die Drahtzieher sitzen in Albanien, in der Türkei oder in Saudi-Arabien und "verdienen sich eine goldene Nase", wie der Vöcklabrucker Bezirkshauptmann Martin Gschwandtner sagt. Illegale Glücksspielautomaten sind laut Autor Blaichinger ein unglaubliches Geschäft: 10.000 Euro pro Monat auf dem Land und 40.000 Euro im städtischen Bereich werfe ein Automat im Monat laut Schätzungen ab.

Die schwierige Rechtslage mache es eben nicht einfach, dem illegalen Glücksspiel Herr zu werden. "Wir können Verfahren einleiten, aber jeder Einspruch landet am Landesverwaltungsgerichtshof und der wartet auf eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes", sagt Gschwandtner. "Dennoch nutzen wir alle gesetzlichen Möglichkeiten aus", spricht Gschwandtner von einem "Kleinkrieg" seiner "lästigen Behörde".

Trotz der Betriebsschließungen ist es für Beer eine "Illusion, dass das illegale Glücksspiel in Vöcklabruck beseitigt wäre". Daher kündigt der Beamte für 2017 wieder scharfe Kontrollen an. In Oberösterreich werden 500 illegale Automaten geschätzt, vor Jahren waren es noch 4000.

Glücksspiel ruiniert Familien

Autor Blaichinger kritisiert, dass die Gesellschaft ihre Verantwortung beim Glücksspiel nur halbherzig wahrnehme. "Einerseits zieht der Staat ca. 800 Millionen Euro jährlich an Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel, dem gegenüber stehen aber Kosten für Therapie." Durch das Glücksspiel würde ungeheuer viel Leid verursacht, Familien würden ruiniert, erklärt der Bezirkshauptmann. "Wunder können wir keine verrichten, aber wir wollen die Problematik bewusst machen."

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14  Kommentare
14  Kommentare
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( Kommentare)
am 21.10.2016 20:33

Je weiter unser Land abwirtschaftet, desto mehr Wettbuden entstehen und florieren. Wenn viele Menschen so bescheuert sind, sogar ihre Sozialtransfergelder in die Automaten zu stecken, stehen Behörden auf verlorenem Posten.

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Grufti2016 (433 Kommentare)
am 21.10.2016 18:25

Ich kann es schon gar nicht mehr hören schwierige Rechtslage. Wenn wir schon so lange an unserem Rechtssystem gedreht haben wird es zeit wieder Recht zu sprechen und die Gummiparagraphen rauszustreichen aus unserm Rechtsstaat. Dann wäre vieles einfach schnell und gerecht. Niemand kann sich dann mehr dahinter verstecken der etwas illegales macht. PUNKT

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 24.10.2016 12:58

die Mafia im großen und kleinen hat immer schon einen großen Vorsprung gehabt bei Behörden. Nichts Neues, und leider berichten die Zeitungen nicht über Zustände, die an Lächerlichkeit nicht zu überbieten sind, wenn die Richtigen ihre Gummi Knüppelparagraphen gegen Ordentliche auffahren.

Behörden können ganz schön gemein sein - und die Hintergründe werden ja meist nicht sichtbar, oder Bösewichte können sich so auch manchmal ihr Ego befriedigen.
Nicht nur die Ungerechtigkeit ist es die manche mehr oder weniger betrifft, auch versteckte Bösartigkeit Einzelner Strippenzieher oder Freunde kann ganz zerstörerisch wirken.
Und die Politik dazu angesprochen meint dann naiv, oder wirklich verblendetz, jeder ist vor dem Gesetz gleich.

Übrigens: " nicht jede harmlose Familie erlebt einen Beamtenbesuch mit Polizeischutz für die Beamten offensichtlich, man hört derartiges selten in der Zeitung, aber wenn die Konstellation besonders ist, ist auch das möglich"

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.10.2016 09:29

Ich bin der Meinung wenn Betrug festgestellt wird die Automaten GLEICH UND SOFORT beschlagnahmen und die Betreiber sollen sie wieder beim Gericht holen sollten sie wieder die Erlaubnis bekommen .

Mir fällt soeben den Trick der Behörde mit dem Stein vor der Eingangstür ein ... grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.10.2016 09:32

aber die Spieler /Innen sind SS -- SELBER SCHULD -- denn niemand zwingt sie zu spielen ...
es ist eine Droge ok , aber jede Droge kann beendet werden , genauso wie das Rauchen oder Saufen .

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2good4U (17.629 Kommentare)
am 21.10.2016 08:00

"Er ist einer von den geschätzten 65.000 Spielsüchtigen in Österreich, wobei die Dunkelziffer viel höher sein dürfte."

Warum lautet die Schätzung dann auf 65.000?
Ich dachte Dunkelziffern gibt es nur bei belegten Zahlen. Wenn es sowieso nur eine Schätzung ist, und es schätzungsweise mehr sind, wieso werden dann nicht einfach höher geschätzt?

Oder sind die Spielsüchtigen geschätzt, im Sinne von beliebt, da sie ja viel Geld da lassen zwinkern

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oberthom (3.062 Kommentare)
am 21.10.2016 07:37

"glücksspielmafia" das sich die linksgerichteten medien dieses wort erlauben! immerhin verdient der staat milliarden am glücksspiel, aber diese betrugsspiele sind ja legal!

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 21.10.2016 08:08

Ihrrerseits bemerke ich eine eigenartige Bestimmung von rechts und links !

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holzauge (504 Kommentare)
am 21.10.2016 09:53

schreibt die Krone nichts darüber? Die ist ja auf der richtigen Seite von Ihnen aus gesehen.

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 21.10.2016 07:31

Nur noch einen Satz: Bei mutmaßlicher Behördenwillkür glaubt man gar nicht wer hier manchmal der "einarmige Bandit" ist, denn in den Spielhöllen des Amtsgeheimnisses finden sich genug versteckte Nischen.
Und im Gegensatz zum Glücksspiel gibt es nicht einmal einen gesetzlichen Auftrag danach zu suchen.

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mynachrichten1 (15.437 Kommentare)
am 21.10.2016 07:16

Glücksspiel auch bei Behördenentscheidungen
es gibt ein anderes Glücksspiel, nämlich wie Behörden mit formalen Geschichten je nach Fall in OberÖsterreich juristisch umgehen.

hätte ich nicht selber gehört, was die BM noch von kurzem versprochen haben und es wieder nicht einhalten und man kommt wieder mit formalen Geschichten und keinen Lösungsansätzen daher, dann würde Ich es nicht für möglich halten.

auch Gemeinden und BM haben Macht die man nicht für möglich hält. und wenn dann von oben herunter, wobei man in Linz offensichtlich auch nur einseitig formal handelt, mit allen unnötigen formal behördlichen Tricks spielt, dann ist es für den Bürger ungemein schwierig Beweise zu erbringen.

Es gibt ja kein Recht auf genaue Überprüfung aufwendiger vielschichtiger Arbeiten gewisser Politiker und beteiligten Behörden.

Eine Schande, was da manchmal jahrelang an Ungerechtigkeiten fabriziert wird und im Grunde genommen auf Kosten von Bürgern und Steuerzahlern.
Mutmaßl. Machtmisssbrauch.

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neptun (4.141 Kommentare)
am 21.10.2016 11:47

Wo bleibt der Bezug auf den Pinsdorfer Bahnübergang?

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 21.10.2016 05:10

wenn nur einer dieser "Spieler" nachdenken würde und feststellen, dass die Anbieter (auch der Staat) fast die Hälfte des eingesetzten Kapitals selbst kassiert, dann müsste jeder feststellen, dass er in Summe nichts gewinnen kann, sondern nur draufzahlen.

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linz1990 (170 Kommentare)
am 21.10.2016 03:28

Die Drahtzieher sitzen in Albanien, in der Türkei oder in Saudi-Arabien und "verdienen sich eine goldene Nase"

https://www.google.at/maps/place/Salzburger+Str.+127,+4600+Wels/@48.1549806,13.9950579,333m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x4773f2eff700fc8f:0xdd7150f74c988220!8m2!3d48.155209!4d13.9961283

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