Salzkammergut
Gleisübergang irritiert Lokführer und ÖBB-Kunden

GMUNDEN. Dass Fahrgäste direkt vor einem abfahrbereiten Zug über die Gleise müssen, löst Unbehagen aus. Die Bundesbahn verspricht, die Sicherheit am neuen Gmundner Bahnhof zu erhöhen
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Der Weg zum überdachten Bahnsteig am neuen ÖBB-Bahnhof in Gmunden ist zwar kurz und barrierefrei, doch Bahnkunden müssen dabei Gleis 1 überschreiten, auf denen die Züge in Richtung Attnang-Puchheim stehen. Dass Bahnkunden dabei direkt vor den abfahrbereiten Lokomotiven die Gleise überqueren müssen, löst nicht nur bei ihnen Unbehagen aus, sondern auch bei Lokführern.
Auf vielen Bahnhöfen in Österreich überqueren Fahrgäste Gleise, wenn sie zu ihrem Zug gehen. Allerdings gibt es kaum Bahnhöfe, wo sie das – wie in Gmunden – unmittelbar vor abfahrbereiten Zügen tun müssen.
In sozialen Netzwerken wird mit der dort üblichen Schrillheit bereits vor "ersten Toten" (Facebook) gewarnt. Der Zugang zum 30 Millionen Euro teuren Bahnhof sei eine "grob fahrlässige Frechheit". Im direkten Gespräch geben sich die Kritiker gemäßigter. "Ich habe keine Angst vor diesem Übergang", sagt ÖBB-Kundin Mathilde Freh aus Altmünster. "Aber ich habe schon erlebt, dass genervte Lokführer hupen mussten und Leute damit extrem erschreckten."
Das ÖBB-Management räumt ein, dass es bereits Beschwerden gab – auch von Lokführern. Und dass die Situation tatsächlich "verbesserungswürdig" sei. "Der Gleisübergang wurde von Experten begutachtet und wird entschärft", verspricht ÖBB-Sprecher Karl Leitner und kündigt "hohen technischen Aufwand" an, um die Sicherheit zu erhöhen.
Generell wurde es besser
Leitner betont aber auch, dass der neue Bahnhof für Fahrgäste generell ein großer Fortschritt sei, was Komfort und Sicherheit betrifft. "Der Zugang zwischen den Zügen war früher extrem schmal und unangenehm." Jetzt gebe es einen überdachten Bahnsteig und viele weitere Verbesserungen. "Was aber nicht heißt, dass wir Details nicht verbessern müssen, wenn es berechtigte Kritik gibt."