Gemeinschaftswiese statt Thujenhecke

Von Edmund Brandner   10.Juni 2014

Reihenhäuser sind eine kostengünstige Art des Wohnbaus. Doch die gemeinsame Schaffung von Wohnraum kann viel weiter gehen: "Cohousing" heißt ein neues Konzept in Österreich, das sich in Skandinavien bereits großer Beliebtheit erfreut. Im Vorchdorfer Ortsteil Fischböckau soll nun ebenfalls eine Cohousing-Siedlung entstehen. Das Besondere an Cohousing-Siedlungen ist, dass Menschen darin nicht nur nebeneinander leben, sondern auch miteinander. Die einzelnen Wohnungen und Reihenhäuser sind so geschaffen, dass jeder mit seinen eigenen vier Wänden das Auslangen findet. Darüber hinaus gibt es aber auch Gemeinschaftsbereiche wie Werkstätten oder Einrichtungen für Kinder.

"Vor allem für junge Familien oder ältere Menschen eröffnet Cohousing interessante Perspektiven. Es verbindet generationsübergreifendes Wohnen, ohne dass die Menschen auf ihre Privatsphäre verzichten müssen", sagt Herbert Reichl. Der Ottnanger Baumeister und Baupsychologe organisiert die Entstehung der Siedlung in Fischböckau. "Weil in Cohousing-Siedlungen außerdem auch Alltagsarbeiten wie Kinderbetreuung oder das Kochen aufgeteilt werden können, wird das Familienleben auch für berufstätige Paare erleichtert."

Wichtig sei allerdings, dass die künftigen Siedlungs-Partner ihr Projekt gemeinsam entwickeln und von Beginn an festlegen, welche Formen des Zusammenlebens für die einzelnen Mitglieder erwünscht sind, denn davon hängt auch die Bauplanung ab. Dabei (aber auch in weiterer Folge) steht den Cohousing-Partnern professionelle Begleitung zur Verfügung.

Die Siedlung in Fischböckau soll auch bunt zusammengesetzt sein, was die einzelnen Häuser betrifft. Die Palette reicht von 55-Quadratmeter-Wohnungen bis zum eigenen Reihenhaus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche.

Ein Informationsabend zum Cohousing-Projekt in Vorchdorf findet morgen, Mittwoch, um 19.30 Uhr im Vorchdorfer Gasthof Schloss Hochhaus statt.