"Fest davon überzeugt, dass die SPÖ Erste wird"

Von Gerhard Hüttner   06.Oktober 2017

Die 48-jährige Unternehmerin und SPÖ-Politikerin Doris Margreiter kämpft mit einer Vorzugsstimmenkampagne um den Einzug in den Nationalrat. Begonnen hat sie in der Kommunalpolitik von Gampern, seit 2015 lebt die Alleinerzieherin mit ihren drei Töchtern in Attnang-Puchheim. Margreiter ist Bezirksfrauenvorsitzende und Präsidentin des sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes.

 

Frau Margreiter, schmälert der SP-Wahlkampf-Tsunami Ihrer Einschätzung nach Ihre Chancen auf den Einzug in den Nationalrat?

Ich glaube es nicht. Ich mache fast täglich Hausbesuche, man wird sehr wenig auf die Facebook-Sache angesprochen. Mein Gefühl ist, dass es in der Funktionärs- und Medienblase stark wahrgenommen wird, aber bei den Menschen gar nicht so ein Thema ist.

Gibt es noch Raum für inhaltliche Fragen in der jetzigen Wahlkampfphase?

Die inhaltlichen Fragen sind weiter mehr im Vordergrund. Ich fokussiere mich auf meine Themen und Inhalte.

Warum kandidieren Sie für den Nationalrat?

Weil ich leidenschaftliche Sozialdemokratin bin.

In Ihrem Plan für den Bezirk fordern Sie "mehr Kohle" für den Bezirk, um Dampf zu machen. Was liegt Ihnen da besonders am Herzen?

Ich habe ganz stark den Fokus auf die Jugendlichen und da auf das Thema Wohnen, weil ich als dreifache Mutter quasi aus erster Hand mitbekomme, dass da ein großer Mangel herrscht. Ich trete für den Ausbau des Öffi-Netzes ein und fordere, dass die öffentlichen Verkehrsmittel für Menschen, die eine Umschulung machen, gratis sein sollen.

Wenn Sie den Sprung ins Parlament schaffen: Welche Themen aus der Region nehmen Sie mit nach Wien?

Für den Bezirk Vöcklabruck würde ich mir mehr für den Tourismus wünschen. Man könnte den Attersee viel mehr aufwerten. Ich wünsche mir einen Wasser- und Erlebnispark am Attersee. Wichtig wäre auch für den Tourismus eine Fachhochschule.

Welches Ergebnis ist für Sie am 15. Oktober realistisch? Wie lautet Ihr persönliches Wahlziel?

Mindestens das Ergebnis der letzten Wahl zu halten, unser Mandat ist ja nur mit 1200 Stimmen Überhang abgesichert. Ich mache einen Vorzugsstimmenwahlkampf, weil das Mandat ganz schwach abgesichert ist. Ich habe ein gutes Netzwerk, das kommt mir jetzt zugute.

Wie schätzen Sie die Chancen ein, den Sprung in den Nationalrat zu schaffen?

Ich bin fest davon überzeugt, dass die SPÖ Erste wird – trotz alledem. Mein Gefühl sagt das, und ich spreche viel mit den Menschen. Im Bezirk wird es knapp werden. Ich bin auf der Bundesliste auf Platz 18, also relativ weit vorne; vielleicht ist es möglich, auch über die Bundesliste den Sprung ins Parlament zu schaffen. Das ist aber von sehr vielen Faktoren abhängig. Ob wir dann in der Bundesregierung vertreten sein werden, ist eine andere Frage.

Wie schaut Ihr Plan B aus, wenn es vorerst nichts wird mit einer Parlamentskarriere?

Ich werde weitermachen. Ich bin ja Landespräsidentin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes, da konzentriere ich mich sowieso auf die Wirtschaftskammerwahl 2020. Ich war bei der EU-Wahl auf der Bundesliste.

Sie werden also auf alle Fälle in der Politik weitermachen?

Ich werde politisch weiterarbeiten, weil es mir einfach Spaß macht.

 

Die regionalen Kandidaten im Interview

Vor der Nationalratswahl am 15. Oktober bitten die Salzkammergut-Nachrichten die Frontfrauen und -männer aus den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck zum Interview. Wir wollen wissen, wo ihre Schwerpunkte liegen, was ihre Vorstellungen für die Region sind. In der heutigen Ausgabe sprechen wir mit der aus Attnang-Puchheim stammenden SP-Kandidatin Doris Margreiter, die unter dem Motto „Doris macht Dampf“ um den Einzug in den Nationalrat kämpft.