FPÖ wittert eine Chance, in St. Lorenz den Bürgermeistersessel zu gewinnen

Von Gerhard Hüttner   16.April 2018

Bei der Neuwahl des Bürgermeisters am 10. Juni wird der FP-Fraktionsobmann Thomas Herbst als Herausforderer gegen VP-Kandidat Andreas Hammerl antreten. FP-Bezirksgeschäftsführer Ernst Ahammer räumt Herbst durchaus Chancen ein, das Rennen zu machen – nicht zuletzt wegen der Turbulenzen, die zum Rücktritt von Bürgermeister Johannes Gaderer geführt hatten.

Bekanntlich ist Gaderer im Jänner zurückgetreten, nachdem eine Anzeige wegen Verdachts der Untreue und des Amtsmissbrauchs erstattet wurde. Wie berichtet, soll er Aufträge der Gemeinde an seine eigene Baufirma vergeben haben, ohne die dafür notwendigen Gremien zu befassen.

Die Causa hat der Prüfungsausschuss der Gemeinde unter der Führung des Freiheitlichen Harald Kohlberger ins Rollen gebracht. Daher wurde erwartet, dass er in den Ring der Bürgermeisterwahl steigen würde. Gerüchte, dass dies am Widerstand der eigenen Fraktion gescheitert sei, weist Ahammer zurück. "Kohlberger hat aus beruflichen Gründen auf eine Kandidatur verzichtet", verweist der FP-Geschäftsführer auf Kohlbergers Job (er ist Unternehmensberater in Salzburg).

Vergangene Woche hat die FP einen Wahlvorschlag für die Bürgermeisterwahl eingebracht: Von der FP-Fraktion wurde Tom Herbst einstimmig nominiert. Er wohnt in Keuschen und ist seit 2009 gemeindepolitisch aktiv.

Vor rund einem Jahr übernahm er die Funktion des Fraktionsobmannes und rückte in den Gemeindevorstand nach. "Es müssen die Bedürfnisse aller Bürger unter einen Hut gebracht werden und ich bin ein Mensch, der das Gemeinsame vor das Trennende stellt", sagt Herbst, der Fingerspitzengefühl in der Raumordnung und bei Baufragen fordert. "Freunderlwirtschaft hat dabei nichts verloren." Herbst ist verheiratet und hat drei Söhne. Der gelernte Lkw-Mechaniker ist seit 2002 bei der Maschinenbaufirma CNC Berger in Mondsee als Maschinenschlosser beschäftigt.

Ob der Grüne Peter Hiller als Bürgermeister-Kandidat antreten wird, lässt er noch offen. "Ich kann’s noch nicht sagen", will er die Für und Wider abwägen. Dazu hat er längstens bis 24. April, 12 Uhr, Zeit.