Experte schlägt vor, den Stadtplatz zu einer richtigen "Piazza" zu machen

Von Gerhard Hüttner   05.Juni 2018

"Mangelnde Diskussionskultur und fehlende Strategien sind die zentralen Probleme der Stadt", meldet sich Johann Hüthmair von der Bürgerinitiative Zivilcourage (BiZ) in der Diskussion über die FuZo zu Wort. Um bei den Wurzeln ansetzen zu können, soll jetzt das soziale Klima in Vöcklabruck gemessen werden.

Wo man Freunde treffen kann

Hüthmairs Bürgerinitiative hatte dazu kürzlich den UN-Experten und Soziologen Alexander Dill zu einem Vortrag in Vöcklabruck zu Gast. "Den Menschen geht es nicht so sehr darum, materielle Güter zu erwerben, sondern sie suchen soziale Kontakte: Eine Piazza, wo man Freunde treffen kann", so Dills Ansatz. Wichtig sei es, die sozialen Güter zu bewerten, nicht nur die Umsatzzahlen der Handelsbetriebe.

Für die Innenstadt könnte das bedeuten, sie im Kontext neu zu bewerten und Impulse für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu finden. Die Diskussion über den Stadtplatz erscheine wie ein Ablenkungsmanöver von den Ursachen. Dills Motto lautet: "Freude ist ansteckend." Er schlägt daher vor, den Stadtplatz zu einer Piazza zu machen, zu einem Anziehungspunkt.

Johann Hüthmair ruft jetzt die Bürger der Stadt auf, an der Erhebung des sozialen Klimas mitzuwirken, die anhand von acht Punkten abgefragt wird. "Eine qualifizierte Auswertung dieser Daten erfolgt anonymisiert durch www.commons.ch, die weltweiten Experten in Fragen des Sozialkapitals", erklärt Hüthmair. Mitmachen ist unter dem Link trustyourplace.com möglich. Die Stadtplatz-Frage sollte zur Chefsache werden, so Hüthmair. Es sollten Projektgruppen mit Experten eingerichtet werden und ein Verkehrskonzept erstellt werden.