Etappensieg der Energie AG für die umstrittene kV-Leitung im Almtal
ALMTAL. Als „großen Schritt“ zur Verwirklichung der 110-kV-Leitung bezeichnet die Energie AG die Unterzeichnung eines Optionsvertrags mit der Landwirtschaftskammer. Die Gegner sehen darin eine Verschärfung des Konflikts.
Die Energie AG und die Landwirtschaftskammer – als Interessenvertretung der örtlichen Bauern – haben sich auf einen Optionsvertrag geeinigt. Darin sind die Rahmenbedingungen für Entschädigungen und Grundablösen geregelt. „Das ist ein großer Schritt für das Projekt“, sagt Energie AG-Sprecher Michael Frostel. Die energierechtliche Prüfung des Landes für die 110-kV-Leitung im Almtal laufe, auch Alternativen zur Freileitung würden noch geprüft.
Frostel: „Unser Standpunkt hat sich aber nicht geändert. Wir sind von der Notwendigkeit des Baus überzeugt.“ Schon in den nächsten Wochen werde es nach der gelungenen Einigung mit der Kammer Informationsgespräche mit den einzelnen Grundbesitzern und Bauern geben. Von unterschriftsreifen Verhandlungen könne dabei noch nicht die Rede sein.
„Ein falsches Signal“
Die Projekt-Gegner sehen nach der Zustimmung der Landwirtschaftskammer eine Verschärfung des Konflikts.
„Das war ein falsches Signal. Wir werden nicht stillhalten. Die Auseinandersetzung wird härter“, sagt Michael Praschma von der Bürgerinitiative „110-kV ade!“. Besonders ein Detail im Optionsvertrag ist ihm ein Dorn im Auge. „Wer unterschreibt, bekommt sieben Prozent der Entschädigungssumme. Egal ob die Leitung kommt, oder nicht.“
Praschma sieht darin eine „Bestechung“ der Landwirte und die Absicht, so die Front des Widerstandes zu brechen. „Das Angebot ist sehr verlockend. Die Energie AG hat sich den Weg geebnet“, so der Sprecher der Gegner. Und mit dem Sanktus der Landwirtschaftskammer sei es leichter, die Unterschriften zu bekommen.