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Einsatz im Holz mit Norikern statt mit Harvestern

Von Gary Sperrer, 13. Oktober 2017, 02:15 Uhr
Einsatz im Holz mit Norikern statt mit Harvestern
Wie früher wird derzeit aus Gründen der Naturschonung am Laudachsee das Holz mit Pferden aus dem Wald gezogen. Bild: (gary)

GMUNDEN. Das gibt es heutzutage kaum noch: Am Laudachsee bei Gmunden wird dieser Tage eine Pferderückung durchgeführt.

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) haben sich das Ziel gesetzt, einen bedeutenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Eine dieser Maßnahmen war das Projekt "Moorrevitalisierung Inneres Salzkammergut", das neun Moore umfasste und für das der vor der Pensionierung stehende ÖBf-Forstwirt Gerhard Fischer verantwortlich zeichnete. Seine Projektassistentin und Nachfolgerin Johanna Erhardt hat sich aktuell zweier Moore angenommen: eines beim Laudachsee und das Wildmoos in der Gemeinde Tiefgraben im Mondseeland.

Erhardt ist Absolventin der Universität für Bodenkultur und seit Juli bei den Bundesforsten tätig. Mit Fischers Hilfe und der Unterstützung des Gmundner ÖBf-Revierförsters Stefan Mößler als Flächenzuständigem ist die 24-Jährige gerade dabei, die Revitalisierung des im Kessel südlich des Laudachsees gelegenen Laudachmoors in 910 Metern Seehöhe umzusetzen, eines der bedeutendsten Hochmoore Österreichs.

Angrenzend zum Laudachseemoor gibt es einen Fichtenbestand, der dieser Tage und bis Anfang der kommenden Woche durchforstet wird, wobei auch etwas heutzutage sehr Seltenes passiert: nämlich der Abtransport der gefällten Holzstämme mit Pferden zum Schutz des Moores. Erhardt: "Der Wald stockt zwar auf Mineralboden und nicht auf Torf, aber dennoch ist der Boden natürlich sehr feucht. Mit großen Rückemaschinen wie dem Forwarder würde konkret in diesem Bestand eine zu hohe und sehr großflächige Bodenverdichtung entstehen. Daher wird in diesem Fall auf die Pferderückung zurückgegriffen." Die Tiere der Rasse Noriker, die bis zu 0,15 Festmeter Holz pro Ladung ziehen können, werden von speziell ausgebildeten Fachleuten geführt und sind erstklassig untergebracht.

Damit ist das Moorrevitalisierungsprojekt allerdings noch nicht beendet, sondern es gibt laut Erhardt auch noch andere Maßnahmen: "Es werden Tümpel gebaut, Tuffquellen durchforstet, denn die dort vorkommenden Moose brauchen Licht, zwei Bienenhotels gebaut, seltene Baum- und Straucharten für Bienen gesetzt und vieles mehr. Unsere Maßnahmen werden auch von Experten begleitet."

Das Ökosystem im Moor sei sehr sensibel, so Erhardt: "Ein zu hoher Besucherdruck würde es wieder zerstören, daher müssen wir darauf achten, die Flächen nur zu wissenschaftlichen Zwecken zu betreten. Denn bei der Zerstörung und Entwässerung von Mooren mineralisiert der Torf und setzt CO2 frei, wodurch der Klimawandel schneller voranschreitet."

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4  Kommentare
4  Kommentare
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pepiboeck (3.209 Kommentare)
am 13.10.2017 13:22

Die dem Freistaat Bayern gehörigen Saalforste im Pinzgau haben lange Zeit Pferde verwendet und tun es womöglich heute noch

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felixh (4.911 Kommentare)
am 13.10.2017 07:48

Ein Pferd zerstört nicht den Boden im Wald. Ein Harvester hat zig Tonnen

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 13.10.2017 08:32

Stimmt, Felix. Das ist der Aufhänger des Berichtes.
Es gab schon einige Berichte im Fernsehen in den letzten Jahren.
Erfreulich, dass es diese Entwicklung gibt und dass die Nachrichten dem Platz geben.

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( Kommentare)
am 13.10.2017 13:18

Am Joanneum in Graz hat einer eine Bachelorarbeit geschrieben, in dem die Wirtschaftlichkeit der Holzbringung mit Pferden behandelt wurde.
In bestimmten Bergregionen ist das Pferd dem Einsatz von Maschinen überlegen, war das klare Endergebnis.

Der Harvester zerstört den Boden nachhaltig, ändert die Wasserabflüsse und kann ein ganzes Ökosstem destabilisieren, alles Folgewirkungen deren Kosten gar nicht eingerechnet werden.

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