Eine Frauenleiche im Wolfgangsee: Neuer "Tatort" spielt im Salzkammergut
ST. WOLFGANG. Am Sonntag gezeigter Fall des Duos Krassnitzer/Neuhauser fußt auf realen Begebenheiten.
Zwischen Stadt und Land absolviert das quotentechnisch erfolgreiche heimische "Tatort"-Ermittlerduo Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) seinen Jahresstart. Unter dem Titel "Wahre Lügen" entspinnt sich ein auf realen Polit-Abgründen fußender Krimi, samt Jubiläum: Der am Sonntag (20.15 Uhr, ORF 2) auf dem Programm stehende Fall ist Neuhausers 20. Einsatz und er spielt in unserer Region.
Eine Frauenleiche im Wolfgangsee macht die Anwesenheit des Wiener Erfolgsduos im Salzkammergut notwendig. In ihrem neuesten Kriminalfall sind Fellner und Eisner mit dem tragischen Ende einer hartnäckig recherchierenden Journalistin konfrontiert, die illegalen Waffengeschäften auf der Spur war. Rund um reale alpenländische Waffendeal-Skandale aus den 1980er-Jahren und vor allem den von manchen als rätselhaft eingestuften Tod des ehemaligen österreichischen Verteidigungsministers Karl Lütgendorf im Jahr 1981 baut Drehbuchautor und Regisseur Thomas Roth seine in kühlen Bildern erzählte Geschichte auf.
Rätselhafter Selbstmord
Auf der Basis offener Fragen um den angeblichen Suizid des Ex-Ministers entwickelt sich ein durchaus spannendes, ernstes Spielchen. Dessen Auslöser ist Peter Matic, der den gegenüber der Selbstmord-These zum Ableben Lütgendorfs immer noch sehr skeptischen Ex-Polizisten Hans-Werner Kirchweger gibt.
Die Spuren führen in Richtung jahrzehnteübergreifende, finstere Seilschaften im Dunstkreis von Macht, Waffen, Geld und den von Robert Hunger-Bühler verkörperten undurchsichtigen Industriellen David Weimann. Viele Köche brühen zwischen Wien und dem Salzkammergut eine mysteriöse und dichte Krimi-Suppe auf. (gs)