Ein Räuber ohne natürliche Feinde
PINSDORF. Im Aurachbach reduzierte der Otter den Fischbestand auf ein rudimentäres Überbleibsel.
Ein großes Problem stellt entlang des Aurachbaches zwischen Pinsdorf und Aurachkirchen ein kleiner, aber umso emsigerer Räuber dar: der Fischotter. In dem Gewässer sind Fische mittlerweile Mangelware, wie zwei betroffene Pächter des Fischgewässers – die Gmundner Franz Kronberger und Wolfgang Asamer – berichten. "Früher waren viele Fischreiher bei uns an der Aurach", so Asamer, "aber jetzt kein einziger mehr. Die sind alle weg, weil auch keine Fische mehr hier sind."
Einem EU-Gesetz entsprechend ist der Fischotter ganzjährig geschützt, darf also nicht bejagt und auf ein vernünftiges Maß reduziert werden. Des Weiteren fehlen in unserer Region natürliche Feinde, zu denen Wolf, Luchs oder Seeadler zählen. Diese Umstände führen zu einem enormen wirtschaftlichen Schaden, denn die Gefräßigkeit von Fischottern ist äußerst beachtlich. So kann ein einziges Exemplar pro Tag bis zu eineinhalb Kilogramm Fisch verzehren – im Falle der Aurach handelt es sich dabei hauptsächlich um Bachforellen und Äschen.
Einem Fischzüchter an der Großalm seien wegen des Fischotters 80 Prozent seines Bestandes abhanden gekommen, führen Kronberger und Asamer aus. "Das Problem betrifft die gesamte Aurach und nicht nur den von uns gepachteten Bereich." In Summe drehe es sich um drei Tonnen Fisch pro Jahr, die in Ottermägen landen würden.
Im Zuge einer Bestandsaufnahme sei im vergangenen Jahr die Aurach elektrisch abgefischt worden. Kleine Fische bis zu einer Größe von 15 Zentimetern seien etliche festgestellt worden, sagt Asamer. "Auch sehr viele junge, denn diese kleinen erwischt der Otter nicht. Aber ab einer gewissen Größe sind kaum mehr Fische zu finden. Wir haben heuer Fische im Wert von 1200 Euro eingesetzt, aber die sind dann halt weg."
Man habe nichts gegen den Fischotter an sich, betont Asamer: "Das ist ein wunderschönes Tier. Aber es wäre besser, seinen Bestand auf ein für Fische und Fischer erträgliches Maß zu beschränken, denn mittlerweile hat er sich aufgrund des Nahrungsangebotes, das ihm zur Verfügung steht, vermehrt."
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Ende April lag in Frankenmarkt Steinleiten ein angefahrener Fischotter auf der Fahrbahn. Der Natur folgend, bin ich nochmals drüber gefahren.
Wenn du einmal wo meinen Marder auf der Straße umherliegen siehst, dann tu das bitte auch. Der soll nicht unnötig leiden.
Die Natur folgt nicht den menschengegebenen gesetzen, sondern naturgegebenen.
Wenn es nichts zu fressen gibt reduzieren sich die Populationen.
Auch wenn der Lebensraum fehlt.
Insekten fehlen, natürliche Ufer und natürliche Wasserrückhalte fehlen, bei jedem Hochwasser wird Erde in die Flüsse gespült, das Kiesbett verschlämmt, der Lebensraum der Jungtiere fehlt also, sie schwellen stark an, Jungtiere werden mitgerissen, wenn sie keinen Unterschlupf finden...
Kapiert diese meschanismen und setzt an den Ursachen an, vor allem ernennt und schießt nicht immer Sündenböcke ab, mit dieser Methode schießt zuletzt der Mensch sich selbst ab.
Mechanismen
die Flüssen schwellen stark an nicht die Jungtiere
"Wir haben heuer Fische im Wert von 1200 Euro eingesetzt, aber die sind dann halt weg." Wirklich??? Anstatt den Otter anzufüttern sollte man vielleicht mal 1 oder 2 Jahre auf den Fischeinsatz verzichten. Wenn's nichts zu fressen gibt, suchen sich Otter ein anderes Revier. Mir kommt diese Einstellung so vor, als würde man x Jungrinder in ein Löwengehege aussetzen und sich dann wundern, dass nach einiger Zeit kein Rindviech mehr lebt.
Könnte es sein, dass die eingesetzten Fisch kein natürliches Fluchtverhalten mehr haben, sprich -> vom Mensch im natürlichen Verhalten demoliert.
Fisch u. deren Feinde haben früher sehr wohl nebeneinander existiert.
Seit der Zweibeiner glaubt, der Fluss gehört ausschliesslich ihm alleine, gibts Konflikt.
Möglicherweise ist aber nur der Homo s. das Problem ...
Vielleicht hat "der Mentsch" den Fischen die Verstecke verbetoniert, nicht das Fluchtverhalten genetisch aberzogen. Who knows.
Wenn ihm die Fische aus gehen verliert er seine Nahrungsgrundlage und zieht weiter. Somit wäre das Problem gelöst.
Genau !
Das ist Angebot und Nachfrage. Funktioniert überall !
Eine Population kann nur so groß wie das entsprechende Nahrungsangebot sein !