Die tun auch was
Es wäre unfair, dem ÖBB-Management vorzuwerfen, das Salzkammergut zu verraten.
Die Bahnstrecke durch das Salzkammergut ist bald um eine Attraktion ärmer. Dass der Direktzug nach Wien (der früher liebevoll „Erzherzog Johann“ genannt wurde) künftig nur noch am Wochenende fährt, frustriert nicht nur Eisenbahn-Fetischisten, sondern auch Verantwortliche im Salzkammergut.
Es wäre aber unfair, dem ÖBB-Management vorzuwerfen, die Region zu verraten. Denn die tun auch was. Seit zwei Jahren wird die Strecke entlang des Trauntals mit Millionenaufwand saniert. Die gute Vertaktung in Attnang-Puchheim (und der Ausbau der Westbahn) machen eine Reise nach Wien kürzer als je zuvor. Und selbst, wenn es an Wochentagen künftig keine Kurswagen mehr in Richtung Wien gibt: Umsteigen in Attnang-Puchheim ist nicht mehr lange eine Zumutung. Der neue Bahnhof wird Reisenden gefallen.
Dass die Menschen im Salzkammergut empfindlich auf Verschlechterungen im Bahnangebot reagieren, ist dennoch gut. Gerade hier haben die ÖBB allen Grund, kundenfreundlich zu sein. Die Salzkammergut-Bahnlinie ist eine ihrer bestfrequentierten Nebenstrecken. Das soll so bleiben.