Die Bad Ischler feierten ihren wichtigsten Festtag

Der Lichtbratlmontag wird mittlerweile schon in vielen Orten gefeiert, aber der Brauch gehört zu Bad Ischl wie die Glöckler zu Ebensee und die Keramik zu Gmunden. Seit mehr als 110 Jahren wird in der Kaiserstadt an jedem ersten Montag nach Michaeli groß gefeiert. Die Ursprünge des Lichtbratlmontags liegen im Handwerk: Wenn im Herbst in Werkstätten wieder bei künstlichem Licht gearbeitet werden musste, luden Meister ihre Gesellen einst auf ein Bratl ein.

Großer Umzug der Jubilare

Die Ischler gehen aber seit jeher einen Schritt weiter: An jedem Lichtbratlmontag finden in Bad Ischl Jahrgangstreffen aller runden Jubilare ab dem 50. Geburtstag statt. Bei einem Umzug durch die Stadt werden sie von Freunden und Bekannten gefeiert und mit Lebkuchenherzen beschenkt.

Unter den Geburtstagskindern war heuer wieder viel örtliche Prominenz. SPÖ-Jugendstadträtin Brigitte Platzer reihte sich im Zug der 50-Jährigen ein. Der Stadtpfarrer Christian Öhler bereicherte die Gruppe der 60-Jährigen – ebenso wie der ehemalige Feuerwehrkommandant Franz Hochdanninger. Unter den 70-Jährigen wurden der ehemalige Fußballer und Wintersportler Wolfgang Grieshofer gesichtet. Ebenso wie Max Neuböck, Moderator des Freien Radios Salzkammergut.

Einer genoss den Tag ganz besonders: Bad Ischls neuer Tourismusgeschäftsführer Stephan Köhl trat gestern seinen Dienst in der Salzkammergut-Metropole an. Frühmorgens führte ihn sein erster Gang ins Rathaus, um in Bad Ischl offiziell auch seinen Wohnsitz anzumelden. Danach wurde er an seinem Arbeitsplatz in der Trinkhalle von Tourismusobmann Edwin Gruber und den Tourismusmitarbeitern mit Blumen begrüßt, bevor er auf den Straßen im Stadtzentrum an den Feierlichkeiten teilnahm. "Dass ich meinen Dienst an einem Feiertag, der österreichweit, ja weltweit einzigartig ist, antreten darf, empfinde ich als Ehre und Freude", sagte Bad Ischls neuer oberster Touristiker.