Der "Dombaumeister" packt an um Gottes Lohn

Von Norbert Blaichinger   12.Oktober 2018

Der gebürtige St. Lorenzer Zimmerermeister Alois Ebner (76) ist ein besonderer Mensch. Der gelernte Maurer steht seit fast vier Jahrzehnten ehrenamtlich im Dienst der Pfarre Mondsee. Mit seiner Fachkenntnis konnte er sich vor allem in Bauanliegen einbringen und der Pfarre somit finanzielle Sorgen ersparen. Der Mann hat die Nähe zu Gott und zu seiner Kirche schon früh im Elternhaus erfahren. "Der Sonntag war uns immer heilig und der Kirchgang ist bis heute eine Selbstverständlichkeit", sagt Ebner.

Seinerzeit hat der Pfarrer von Mondsee, Josef Edlinger, Alois Ebner in den Pfarrkirchenrat gebeten, um einen Baufachmann an seiner Seite zu haben. Im Fußball würde man von einem Sensationstransfer sprechen, denn dieser Mann kann viel und kostet der Kirche keinen Cent. Ebner wurde den an ihn gestellten Erwartungen immer gerecht. Als es 2002 an die Innenrenovierung des Gotteshauses ging, stand der Zimmerermeister ein knappes Jahr vor seinem Ruhestand und widmete fortan noch mehr Zeit der Kirche. Die Renovierung war auf vier Jahre konzipiert, jedoch schon nach drei Jahren abgeschlossen, die finanzielle Abrechnung entpuppte sich als Punktlandung. Ebner: "Wir haben das durchgezogen, und zur Zufriedenheit aller." Auch die Filialkirchen, teils extrem renovierungsbedürftig, wurden unter Ebners Leitung wieder zu Schmuckkästchen. Was er sonst noch für die Kirche tut, lässt sich nur exemplarisch aufzählen: Friedhofsverwaltung, Aufstellung der Kirchenkrippe, Renovierung des Heiligen Grabes. "Überall gelangen die Werke zusammen mit Mitarbeitern", übt sich Alois Ebner in Bescheidenheit.

Auch als im Mai 2006 der Klosterladen in der Basilika nach einer Idee von Franz Wendl eröffnet wurde, war Ebner ehrenamtlich von Beginn an dabei. Bis heute steht er täglich im Klosterladen, lobt die gute Zusammenarbeit mit den fünf Mitarbeiterinnen, managt Einkauf, Verkauf und führt das Kassabuch. Und er macht auch noch Kirchenführungen, "eher im oberen Bereich", gilt er doch als bester Kenner des Innenlebens unterhalb des Daches der Basilika. Gattin Gerda streut er am Ende des Gespräches Rosen: "Sie hat immer mitgezogen und mich bestens unterstützt."