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"Bauarbeiten an der 110-kV-Leitung werden bis zu eineinhalb Jahre ruhen"

Von Edmund Brandner, 09. August 2018, 00:04 Uhr
"Bauarbeiten an der 110-kV-Leitung werden bis zu eineinhalb Jahre ruhen"
Das Ringen geht ein weiteres Mal in die Verlängerung. Bild: Weihbold

VORCHDORF. Energie AG ist trotz des Rückschlags vor dem Europäischen Gerichtshof optimistisch

Im Jahr 2010 gab die Energie AG Pläne für eine 110-kV-Starkstromleitung von Vorchdorf nach Kirchdorf bekannt. Wie es jetzt aussieht, wird die Freileitung, die die Netzsicherheit erhöhen soll, nicht vor 2020 fertig. Falls sie überhaupt gebaut werden kann.

Denn die Bürgerinitiative "110-kV-Ade!" hat vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) einen juristischen Zwischensieg errungen (die OÖNachrichten berichteten gestern). Es war um die Frage gerungen worden, wie die notwendigen Waldrodungen rechtlich zu bewerten sind. Die Energie AG, die Landesregierung sowie das Bundesverwaltungsgericht hatten zwischen Rodungsflächen und Fallungsfläche unterschieden. Nur letztere Flächen bleiben baumfrei. Erstere werden nach den Bauarbeiten wieder aufgeforstet.

Anders sehen das die Richter in Luxemburg. Sie lehnen diese Unterscheidung ab. Beide Flächen müssen in Summe herangezogen werden, wenn es um die Frage geht, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig ist. Die Entscheidung der Landesregierung, dass keine UVP nötig sei, ist damit ungültig, und der Ball wird wieder zurückgespielt.

Welche rechtlichen Auswirkungen das hat, darüber sind sich beide Konfliktparteien (wieder einmal) uneinig. Die Leitungsgegner halten mit dem EuGH-Urteil sämtliche bisherigen Genehmigungsverfahren für nichtig – bis hin zu den Enteignungsverfahren. "Die Energie AG hat Geschichte geschrieben", unkt Wolfgang List, der Anwalt der Bürgerinitiative. "Bleibt die Frage offen, wer für die millionenschwere Fehlplanung beim Konzern verantwortlich ist."

Die Juristen der Energie AG kommen zu einer anderen Einschätzung. Sie rechnen damit, dass nur noch einmal darüber entschieden werden muss, ob eine UVP nötig ist oder nicht. "Wir roden insgesamt eine Fläche von knapp 19 Hektar", sagt EAG-Sprecher Wolfgang Denk. "Aber erst ab 20 Hektar ist eine UVP nötig, deshalb dürfte die Behörde neuerlich zum Ergebnis kommen, dass wir keine UVP brauchen."

UVP könnte Kabel erzwingen

Die Leitungsgegner stecken große Hoffnungen in eine UVP. Sie rechnen damit, dass diese die Energie AG zwingen könnte, alternativ zur Freileitung ein Erdkabel zu verlegen.

Die Energie AG stoppt jetzt die Errichtung der Leitung. Laufende Arbeiten werden noch abgeschlossen und dann der Bau ruhig gestellt. "Die Bauarbeiten werden bis zu 18 Monate ruhen", sagt Wolfgang Denk. "So lange könnte das neuerliche Verfahren dauern."

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7  Kommentare
7  Kommentare
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qwert6754 (12 Kommentare)
am 09.08.2018 10:09

vielleicht sollte auch erwähnt werden wie viele Hektar Wald bei einem Erdkabel gerodet werden müssen. Oder handelt es sich hierbei nur um einen letzten verzweifelten Versuch, die Bauarbeiten hinauszuzögern.

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 09.08.2018 10:16

genau diese Fragen sollte doch ein Energiekonzern aus der Hüfte beantworten können, zumindest mit hoher Treffsicherheit.

Aber wir sind halt nicht so weit, das man Transparenz und ehrliche Vergleiche groß schreibt, genauso wie bei anderen Entscheidungen, wie Umwidmungen usw..... , wo halt auch behördliche Bereiche entscheiden.

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am 09.08.2018 14:32

Beim Erdkabel wird gar kein Wald gerodet. Die Trasse dafür läuft nämlich woanders. (Und selbst wenn: Erdkabeltrassenbreite: 3 Meter; Freileitungstrassenbreite: 40 Meter (beides technisch erforderlicher "Schutzstreifen").

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Naturhueter (109 Kommentare)
am 09.08.2018 09:19

Ich Frage mich schon länger wie Starkstromleitungen geplant werden. Meiner Meinung nach auf den kürzesten Weg von a nach b. Im Mühlviertel hat es die Energie ag aber geschaft bei einer Luftlinie von 35 km bis vor kurzen +9km und mittlerweile +12km zu planen. Ich Frage mich warum 12 km Natur mehr zerstört werden müssen.

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am 10.08.2018 09:54

Naturhüter, auch wir Erdkabelkämpfer haben da für die Freileitung kein Patentrezept. Du stehst als Netzbetreiber unentrinnbar vor dem Dilemma "Mensch oder Landschaft", gerade in unserer zersiedelten Gegend. Zwischen Vorchdorf und Kirchdorf hat die Energie AG mit großer Sicherhheit die bestmögliche Freileitungs(!)trasse ausgearbeitet, aber es bleibt für Wald und Flur so bitter wie für die Anrainer der Trasse. Beim Erdkabel verschwindet das Problem zum allergrößten Teil buchstäblich von der Bildfläche.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 09.08.2018 07:14

Die Durchsetzung von Freileitungen wird immer schwieriger, also sollten die E-Versorger endlich begreifen dass an Erdkabeln kein Weg vorbei geht, auch wenn diese teurer sind.
Die Verbohrtheit mancher Manager bei den Versorgern ist schon erschreckend .

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 09.08.2018 10:09

auch der Politiker, die ja im Aufsichtsrat sitzen und immerhin hat das Land ja großen Einfluss, auch in der Postenbesetzung spricht man mit.

Und wenn man beim Strom noch daran denkt, das 2/3 Leitungsgebühren und 1/3 Strom ja auch nicht mehr stimmen, dann sollte man sich überhaupt überlegen, ob man diese Leitung braucht. Glühen tun unsere Leitungen noch lange nicht und trotzdem ist der Leitungspreis viel zu hoch.

Vielleicht wäre es gescheiter, Speicherkraftwerke zu bauen, den Strompreis höher zu gestalten und den Leitungspreis runter.

Speicherkraftwerke wären die umweltfreundlichste Speichermethode und den Batterien haushoch überlegen.

Am meisten stört mich die Intransparenz, mit der da Vertreter von halböffentlichen Firmen auftreten.

Auch die Zeitungen müssen noch viel offensiver mit Themen umgehen.

Wenn eine Mehrheit sagt eine Erdleitung wäre wünschenswert, es liegt nur an den minimalen Mehrkosten,

und dann wird prozessiert?? da stimmt was nicht.

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