Bald Lokalbahn zwischen Gmunden und Laakirchen?

Von Edmund Brandner   06.November 2014

Noch fahren jede Woche rund drei Güterzüge auf der Strecke Lambach – Gmunden zum ÖSPAG-Werk nach Gmunden-Engelhof. Doch damit ist bald Schluss. Beim Bau der Ostumfahrung auf Gschwandtner Gemeindegebiet entstehen zwar Brücken für Güterwege, für die Bahntrasse wird aber keine Brücke errichtet. Der Schienenstrang wird durchtrennt. Bereits im Vorjahr reichten die ÖBB einen Einstellungsantrag für die Strecke zwischen Oberweis und Gmunden ein.

"Strecke ist nur scheintot"

Dennoch ist genau dieser Abschnitt eine von sechs Regionalbahnlinien, die das Land Oberösterreich von den ÖBB übernehmen wird. Der Grund: Die Verantwortlichen in Linz denken intensiv darüber nach, die Stadt-Regio-Bahn künftig auch zwischen Gmunden und Laakirchen fahren zu lassen. "Die Strecke ist nur scheintot", sagt ein hoher Beamter.

1988 stellten die ÖBB den Personenverkehr auf der Lokalbahn Lambach – Gmunden (die auf die Pferdeeisenbahn zurückgeht) ein. Im Güterverkehr ist die Linie bis Laakirchen bis heute eine der profitabelsten Strecken der ÖBB.

Die Durchbindung der Lokalbahn in Gmunden macht aus Sicht von Verkehrsplanern nun auch die Wiederbelebung des Personenverkehrs zwischen Laakirchen und Gmunden sinnvoll. Die durch Gmunden rollenden Straßenbahngarnituren könnten als Regionalzüge abwechselnd nach Vorchdorf und Laakirchen fahren. Wobei das Fahrgastpotenzial in der Papiermachermetropole ungleich höher wäre als in Richtung Vorchdorf. Laakirchen ist die zweitgrößte Gemeinde Oberösterreichs ohne Personenschienenverkehrsanschluss. Autobusse fahren derzeit im Halbstundentakt zwischen Gmunden und dem Industrieort.

Dass die Ostumfahrung die Bahnlinie bald durchschneidet, stellt aus Sicht der Experten kein Problem dar. "Die Strecke müsste ohnehin von Normalspur auf Schmalspur umgestellt werden", heißt es. "Eine neue Brücke könnte deshalb kleiner und billiger errichtet werden als jetzt."

Was freilich noch fehlt, ist ein politischer Beschluss der Landesregierung. Dieser kann erst in der nächsten Legislaturperiode fallen. Voraussetzung ist weiters, dass die Laakirchner das Projekt mittragen. Doch da ist man in Linz optimistisch. "Laakirchen ist nicht Gmunden", heißt es lapidar.