Athleten haben mit ihrem Lachen und ihrer Freude alle Zuschauer angesteckt

Von Gerhard Hüttner   13.Juni 2018

Zweieinhalb Jahre lang hat Hans Schneider als Geschäftsführer des Vereins "Brücken bauen" und als Chef des Organisationskomitees die Nationalen Sommerspiele vorbereitet. Im Gespräch mit den OÖNachrichten zieht er ein Resümee der Spiele: Das Ziel der Sportveranstaltung – Wertschätzung der Athleten und Inklusion – habe man erreicht.
 

OÖN: Herr Schneider, wie sieht Ihr Resümee über die Nationalen "Special Olympics"-Sommerspiele in Vöcklabruck aus?

Hans Schneider: Wir haben sehr emotionale Spiele erlebt. Was mir ganz wichtig war, ist, dass unsere Zielsetzung, nämlich die Wertschätzung der Athleten, die Inklusion, das Miteinander mit den Volunteers und der Bevölkerung, zu 100 Prozent erfüllt wurde. Ich glaube, das Konzept ist aufgegangen, dass es vier Bühnen gab für die Siegerehrungen mit Kulturprogramm. Die Athleten haben mit ihren Emotionen und ihrem Lachen und ihrer Freude alle in wenigen Minuten angesteckt und die Begeisterung ist übergeschwappt auf die Bevölkerung, auf die Zuschauer.

Was hat Sie besonders gefreut?

Die Eröffnungsfeier, ein Höhepunkt mit fast 10.000 Zuschauern, das war ein Erlebnis. Das man nie vergessen wird. Das hat uns den Weg bereitet für wirklich tolle Spiele. Viele haben da erst realisiert, was das für ein Event ist, das ist keine 08/15-Veranstaltung, wir haben hervorragende Leistungen gesehen in allen Sportarten.

Eine Goldmedaille haben sich auch die Volunteers verdient.

Die Volunteers, egal ob Schulklassen, Gruppen oder Private, haben sich wirklich eine Goldmedaille verdient. Das ist unglaublich, was da an Gemeinschaft geherrscht hat, jeder hat mitgeholfen. Das war schon sehr beeindruckend.

Die Spiele haben einen Samen der Inklusion in der Region gesetzt. Wie soll dieses kleine Pflänzchen künftig gepflegt werden, damit es weiterwachsen kann?

Wir haben viele Vereine, die sagen: Wir wollen unbedingt weitermachen, wir wollen, dass Sportgruppen entstehen. Das Wichtigste ist, dass es jetzt überhaupt kein Problem mehr ist, wenn die Vereine auf die Athleten treffen, diese Begegnungen sind ganz normal geworden. Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung sind kein Fremdwort mehr in der Region, sie gehören einfach dazu. Man muss natürlich weitermachen. Wir sind dran, dass es in Oberösterreich eine Stelle gibt, wo sich jemand um die Inklusion kümmert.

Sie haben zuletzt 16- oder 18-Stunden-Tage oder noch länger für die Vorbereitung der Spiele gearbeitet. Ist jetzt Erholung angesagt?

Jetzt bauen wir einmal ab, dann mache ich die Abrechnung. Ich plane Anfang Juli, mit dem Fahrrad in meine Heimatstadt Frankfurt zu fahren. Das sind 600 bis 700 Kilometer, weil ich entlang von Flüssen fahren will. Unterwegs mache ich mir Gedanken, wie es weitergeht. Ich muss das auch ein Stück weit verarbeiten. Mein großes Ziel ist es schon, dass etwas weitergeht, aber die Frage ist, welche Rolle ich dabei spiele.

Herr Schneider, danke für das Gespräch.

Die Spiele in Zahlen