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Am Wolfgangsee beschäftigt der Hechtbandwurm die Berufsfischer

Von Von Edmund Brandner   22.August 2017

Er heißt Triaenophorus grassus, kann bis zu 40 Zentimeter lang werden und lebt im Darm von Hechten – weshalb er unter dem Namen Hechtbandwurm bekannter ist. Der Parasit ist für den Menschen völlig ungefährlich und ein Teil der Natur, auch in den Salzkammergutseen.

Allerdings gibt es Phasen, in denen die Hechtbandwürmer vermehrt auftreten. Vor allem für Fischer werden sie dann zur Plage. Denn Speisefische wie Reinanken sind Zwischenwirte des Parasiten. In ihnen nisten sich die winzigen Larven ein. Werden Reinanken von den großen Raubfischen gefressen, entwickeln sich die Larven in deren Darm erst zu Bandwürmern.

Fischer haben Problem im Griff

Am Grundlsee musste vor einigen Jahren deshalb die Berufsfischerei vorübergehend eingestellt werden. Auch am Traunsee und am Fuschlsee wurden die Hechtbandwürmer zur Plage. Jetzt hat es den Wolfgangsee erwischt.

„Die Situation ist bei uns zum Glück aber nicht schlimm“, sagt Bernhard Ebner aus St. Gilgen, einer von zwei Berufsfischern am Wolfgangsee. Was vor allem damit zusammenhängt, dass Ebner und sein Kollege Nikolaus Höplinger in St. Wolfgang rasch reagierten: Die beiden setzen seit Jahren keine Hechte mehr ein. Im Gegenteil: Sie machen verstärkt Jagd auf den Raubfisch, um damit auch den Bandwurm zurückzudrängen.

Umgekehrt setzen sie aber Maränen ein. Diese Reinankenart wird von den Bandwurmlarven nicht befallen. Aber auch der Verzehr herkömmlicher Reinanken aus dem Wolfgangsee ist für Fischliebhaber völlig unbedenklich, versichert Ebner, der in St. Gilgen das Fischrestaurant Fürberg betreibt. „Zum einen sind nur sehr wenige Reinanken befallen. Vor allem aber untersuchen wir jeden einzelnen Fisch genau mit einer Stablampe. Wenn wir auch nur eine einzige Larve sehen, wird der Fisch sofort entsorgt.“

Private Angler, die es weniger genau nehmen, müssen sich ebenfalls nicht fürchten. Die Larven des Hechtbandwurms sind auf die niedrigen Körpertemperaturen der Kaltblütler angewiesen. Bei mehr als 30 Grad Celsius sterben sie sofort ab.

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