Alte Wolfgangsee-Postkarte tauchte in Australien auf
SANKT GILGEN. Foto zeigt Salzkammergut-Lokalbahn kurz vor ihrer Einstellung.
Die einen sammeln Briefmarken, die anderen Münzen. Der Deutsche Günther Klebes hingegen sammelt historische Postkarten – bevorzugt mit Motiven aus der Eisenbahnwelt. Der 68-jährige Erlanger (Franken), der sich als Schulbusfahrer etwas Geld zu seiner Pension dazuverdient, stöbert dazu auf Internetauktionen herum.
"Auf diese Karte bin ich bei einer luxemburgischen Online-Auktion gestoßen", erzählt Klebes. "Ich sagte mir: So eine schöne Salzkammergut-Ansicht muss ich haben." Wobei auch der Preis bestechend war. Weil der deutsche Postkarten-Fan der einzige Bieter war, erhielt er die Karte für wohlfeile 1,50 Euro. "Das ist eigentlich viel zu billig", freut sich der Deutsche. "Ich wäre bereit gewesen, bis zu fünf Euro für das Sammlerstück auszugeben."
Die Postkarte wurde 1955 in Salzburg gedruckt, und das Foto dürfte kaum älter sein. Es zeigt zum einen, wie dünn besiedelt St. Gilgen damals noch war. Zum anderen ist am Ufer des Wolfgangsees ein Zug der ehemaligen Salzkammergut-Lokalbahn zu sehen, die nur zwei Jahre später eingestellt wurde.
Zum Verkauf angeboten wurde die Karte von einem australischen Händler. Wobei unklar ist, wie die historische Postkarte vom Wolfgangsee ans andere Ende der Welt kam. Als Urlaubsgruß aus dem Salzkammergut jedenfalls nicht, denn die Postkarte ist nicht beschriftet. "Sie könnte einem Auswanderer gehört haben", so Klebes. "Oft gelangen Postkarten aber auch nach Haushaltsauflösungen in den internationalen Handel."
So ändern sich die Zeiten und wir mit ihnen. Auf manchen Teilen der Strecke verläuft heute ein toller Radweg. Z.B. von Eugendorf hinunter hin zum Müllner Bräu. Sowohl der Radweg als auch das Müllern Bräu sehr sehenswert.
nettes Hobby
Danke für den interessanten Artikel.
Zwischen Soizburg und Bod Ischl, da führ a kloana, liabe Eisenbahn...
Mein Onkel war der Schaffner mit dem Monokel. Jedes Mal wenn er eine Fahrkarte entwertete, Monokel vors Auge, Karte entwertet und anschließend das Monokel an der Kordel wieder herabhängen lassen. So ging es bei jeder zu entwerteten Karte.
Im Herbst musste das Laub von den Schienen gekehrt werden und im Winter der Schnee, ansonsten blieb das Schnauferl stecken.
War eine schöne Zeit, von Onkel Karl mitgenommen zu werden.
Nicht zu vergleichen mit heutiger Hektik.
Die Kundenfrequenz war bei weitem nicht mehr gegeben, daher wurde sie schon vor Jahrzehnten eingestellt. Der Einstellung der Eisenbahn verdankt der Radweg von Eugendorf nach Salzburg seine Existenz - für die Salzburger Peripherie bzw. die Pendlermaterie eine ganz wichtige Einrichtung (ein Radweg, der NICHT neben der Straße, sondern durch die Natur verläuft!) - zumal jetzt, wo E-Bikes das Radfahren für alle auf jedem Terrain ermöglichen.