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Als die Fahrt mit dem neuen Sessellift 16 Schilling gekostet hat

Von Julia Popovsky, 02. Jänner 2018, 00:04 Uhr
Kasberg: Als die Fahrt mit dem neuen 1er-Sessellift 16 Schilling gekostet hat
Der Sessellift am Kasberg wurde im Dezember 1967 eröffnet Bild: Archiv

GRÜNAU. Es ist gerade einmal ein halbes Jahrhundert her, dass die OÖNachrichten von der Erschließung eines "kleinen Skiparadieses" auf dem Kasberg berichtet haben. Möglich gemacht hatte dies die Eröffnung des 1er-Sesselliftes.

Was heutzutage angesichts der Entwicklung von Liften in den Skigebieten die Vorstellungskraft vieler sprengen würde, hat seinerzeit den Menschen das Gefühl gegeben, erhaben zu sein. Denn plötzlich konnte man leichter auf den Berg kommen, wie die wissen, die es damals erlebt haben.

Die Beförderungskapazitäten waren seinerzeit überschaubar, die Warteschlangen entsprechend groß. Längere Wartezeiten waren für die, die auf den Berg wollten, zu verkraften.

Innerhalb von fünf Monaten wurde der 1800 Meter lange Sessellift, der einen Höhenunterschied von 650 Metern überwand, erbaut. Rund 200 Personen konnten auf den Sesseln des Liftes Platz nehmen. Neben der Belebung der Wintersaison erhoffte man sich, dass durch den Lift auch wanderfreudige Gäste im Sommer angelockt werden würden.

Kein billiges Vergnügen

Ganz so billig war das Vergnügen auch damals schon nicht: Eine Einzelfahrt ohne Ermäßigung kostete 16 Schilling (umgerechnet 1,16 Euro). Für einen Skipass, der für alle Liftanlagen in dem Gebiet sieben Tage lang galt, waren in der Zwischensaison 200 Schilling (14,5 Euro) und in der Hauptsaison 300 Schilling (21,80 Euro) fällig. Für eine Tageskarte für alle Anlangen mussten Skifahrer 80 Schilling (5,80 Euro) bezahlen. Im Vergleich dazu kostete in der Saison 2017/18 eine Tageskarte für einen Erwachsenen regulär 39 Euro.

Wer sich nicht traute ...

Neben den niedrigen Preisen gab es in den Anfängen des Seilbahnbetriebes noch ein anderes Lockangebot für Interessierte: Wie die OÖNachrichten 1967 berichtet haben, hatte die Liftgesellschaft noch ein besonderes Zuckerl für alle Anfänger. Wer sich nicht getraut hat, mit den Skiern abzufahren, wurde gratis mit dem Sessellift zurück ins Tal befördert.

Die Eröffnung des Sesselliftes stand übrigens lange Zeit auf der Kippe. So waren dem Bau unter anderem Auseinandersetzungen mit Grundstückbesitzern vorangegangen. Schlussendlich konnten jedoch alle Bedenken ausgeräumt werden, womit der Realisierung des Projektes nichts mehr im Weg stand.

Heute weiß man im Almtal, dass mit der Eröffnung des Sesselliftes der Startschuss für das Familien-Skigebiet fiel, das bis heute den Kasberg zu einem beliebten Naherholungs-Skigebiet gemacht hat.

Den alten 1er-Sessellift vom Kasberg gibt es freilich schon lange nicht mehr. Erst wurde er durch einen 4er-Sessellift, im Jahre 2003 dann durch die 8er-Umlaufbahn ersetzt. Geblieben ist bei vielen die Kindheitserinnerung an eine winterliche Aufstiegshilfe, die durchaus Bequemlichkeit hatte. Man konnte sitzen, was deutlich angenehmer war als permanent die sonst üblichen Schlepplifte benützen zu müssen.

Freilich war das Skifahren damals noch in vielerlei Hinsicht beschwerlicher. Das galt für die Ski-Bekleidung wie für das Material, mit dem man die Schwünge in den Schnee gezogen hat.

Der Sicherheitsbügel

Längst vorbei sind mittlerweile auch die Zeiten, in denen die Gäste auf dem Kasberg den Sicherheitsbügel selbst betätigen mussten, der für viele gar nicht so sicher wirkte. Aber das ist im wahrsten Sinne des Wortes Schnee von gestern.

Und abgefahren wird auf dem Kasberg längst nicht mehr im freien Gelände, sondern auf bestens präparierten Pisten. Das weiß Betriebsleiter Josef Schrey: "Die Verhältnisse sind sensationell, derzeit sind alle Pisten und Anlagen in Betrieb."

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13  Kommentare
13  Kommentare
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transalp (10.022 Kommentare)
am 02.01.2018 18:21

Wie war es doch schön- als Jugendlicher frisch Verliebt - zu hoffen dass die Angebetene neben einem mit einem langsamen Doppel-Sessellift mitfährt!
Nur zu zweit.

Diese Fahrten konnte gar nicht lange genug dauern- man kommt sich schüchtern näher....
Mit Happyend..

Lange ists her.
War echt gemütlich.
(In diesem Fall spreche ich allerdings von Erinnerungen in Hinterstoßen u der Wurzeralm in den 80ern)....

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transalp (10.022 Kommentare)
am 02.01.2018 18:28

Korrektur; "Hinterstoder" und nicht -siehe oben (um ja keinen falschen Eindruck zu erwecken. ..😉).
.
Ja, früher wars langsamer u gemütlicher (ist meine Meinung), heute herrscht in vielen Gegenden Massenabfertigung pur.

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pepiboeck (3.209 Kommentare)
am 02.01.2018 13:11

80 Schilling 1967 , das muss man zumindest versechsfachen, dann sind es 480 Schilling, das sind etwa 35 Euro,

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Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 02.01.2018 12:37

Hömbörgers waren noch nicht so geläufig, doch
Speiseeis [url=https://www.kollermedia.at/2011/06/20/eskimo-eiskarten-von-1965-2008/#!] > https://www.kollermedia.at/2011/06/20/eskimo-eiskarten-von-1965-2008/#![/uri]

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Harbachoed-Kater (4.909 Kommentare)
am 02.01.2018 12:38

[url=https://www.kollermedia.at/2011/06/20/eskimo-eiskarten-von-1965-2008/#!] > https://www.kollermedia.at/2011/06/20/eskimo-eiskarten-von-1965-2008/#![/url]

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Scar (148 Kommentare)
am 02.01.2018 10:52

Nach dem Verbraucherpreisindex 1966 der Statistik Austria wäre der Preis für eine Tageskarte, die 1967 80 Schilling (5,80 €) kostete, heute 404 Schilling (29,30 €).

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 02.01.2018 08:03

Da steckt herrlich viel drinnen. Reminiszenzen über und über, und ein bisschen Stolz.
Winter 67/68, das war für mich Bundesheer im Salzburger Land, und zum Thema eine Ansichtskarte von der Feuerkogel-Kabinenbahn von einem Wiener Kollegin, der nicht vergaß, das schöne Wochenende mit der Freundin zu erwähnen. Und viel, viel Schnee.
Die „Sicherheitsbügel“ der damaligen Sesselbahnen, die ich aus dieser Zeit in dunkler Erinnerung habe, waren Ketten, die der Fahrgast selbst einzuhängen und wieder zu öffnen hatte und die hörbar schepperten nach dem Aussteigen.
Und dann waren aber die Sieben Sachen schnell zusammenzuraffen und die Ausstiegstelle zu verlassen - ach so, das war das Kriterium nach bestandener Schleppliftfahrt (wahrlich andere Baustelle). Reminiszenzen über und über, und die Freude überwiegt bei weitem. Das Life-Highlight meiner Tante war eine mutige Sesselliftfahrt am Wörthersee, das Foto, das ihr ein Fotograf nach der Talfahrt sofort anbieten könnte, war für sie ein Schatz …

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BlackJack1978 (96 Kommentare)
am 02.01.2018 08:02

Wie hoch war damals das Durchschnittseinkommen? Ich glaube nicht, dass das niedrige Preise waren, so wie das die OÖN behaupten.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 02.01.2018 08:06

Vergleichspreise mit anderen Gütern wären vielleicht anschaulicher. Also vielleicht eine Straßenbahnkarte oder ein Paar Würstel… Fan tut sich die Redaktion auch schwer.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 02.01.2018 08:31

Scheinbar tut sich die Redaktion auch hart.
Anfang der Sechziger verdiente ein junger Lehrer/ eine junge Lehrerin 1100 Schilling. Mitte der Siebziger Jahre Betrug ein Gehalt eines HTLers nach zwei Jahren 11.000 Schilling.
Interessante Aspekte zeigt der Artikel > https://www.news.at/a/die-zeit-wieder-preise-50-jahren-allerdings-euro-schilling-153628, jedoch nicht das Nonplusultra (einmal guugeln ist keine Recherche)

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 02.01.2018 08:40

Mit 4000 Schilling hast schon nicht so schlecht verdient damals....

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bauxip (187 Kommentare)
am 02.01.2018 10:25

Ja, interessant wäre der Stundenlohn, wie lange musste man arbeiten, um sich eine Karte kaufen zu können, wie lange arbeitet man heute?

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pepiboeck (3.209 Kommentare)
am 05.01.2018 09:16

Mir sagte eine Frau die nach dem Studium eine Universitätsassistenstelle bekam, sie haben in der 2. Hälfte der sechziger Jahre 3000 Schilling netto verdient.

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