8900 Menschen suchten die Hilfe der AK Gmunden
GMUNDEN. Die Arbeiterkammer erkämpfte im Vorjahr 8,43 Millionen Euro, die Menschen vorenthalten wurden.
Die Arbeiterkammer (AK) im Bezirk Gmunden musste im Vorjahr 148 Mal eingreifen, um Arbeitnehmern zu ihrem Geld zu verhelfen, das ihre Dienstgeber ihnen vorenthalten hatten. In 100 Fällen kam es zu einer außergerichtlichen Einigung. "48 Mal mussten wir vor Gericht gehen", sagt Martin Kamrat, Jurist und AK-Bezirksstellenleiter. In Summe mussten die Firmen 512.000 Euro nachbezahlen.
In den meisten Fällen handelte es sich um ausstehende Zahlungen nach der Beendigung von Dienstverhältnissen. Auch bei aufrechten Dienstverhältnissen wird Arbeitnehmern oft Geld vorenthalten, so Kamrat. "Aber weil die Betroffenen Angst vor dem Arbeitsplatzverlust haben, wehren sie sich oft nicht." Die meisten arbeitsrechtlichen Konflikte gibt es im Bezirk Gmunden in der Gastronomie, im Handel und bei Leasingfirmen. "Es versuchen auch immer mehr Arbeitgeber, Entlassungsgründe zu konstruieren, um Arbeitnehmer billig loszuwerden", so Kamrat. 21 Mal ging die AK Gmunden 2018 deshalb vor Gericht.
Insgesamt wandten sich im Vorjahr 8900 AK-Mitglieder hilfesuchend an die Bezirksstelle. 3397 Mal kam es zu persönlichen Beratungen, aber auch die Zahl der telefonischen Beratungsgespräche steigt stetig.
Die AK-Juristen helfen aber nicht nur bei arbeitsrechtlichen Konflikten, sondern auch bei sozialrechtlichen – beispielsweise bei offenen Pensions- oder Pflegegeldansprüchen. Mehr als sechs Millionen Euro erkämpfte die AK Gmunden 2018 in diesem Bereich für ihre Mitglieder.