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713.000 Personen fahren pro Jahr mit der Traunseetram

Von Edmund Brandner   08.November 2019

Die Traunseetram-Linie von Stern & Hafferl hat im ersten Jahr ihres Bestehens 713.000 Personen transportiert. Das sind pro Zugfahrt im Durchschnitt 17 Personen. Vor dem Zusammenschluss der Gmundner Straßenbahn mit der Traunseebahn hatten beide Linien in Summe um 60 Prozent weniger Fahrgäste. Seit Beginn der Baumaßnahmen im Jahr 2014 sind die Zahlen sogar um knapp 100 Prozent gestiegen.

"Wir knacken noch die Million"

Positiv überrascht sind die Verantwortlichen bei Stern & Hafferl sowie beim OÖ. Verkehrsverbund über die gute Auslastung der Züge in den Sommerferien. So seien in den Monaten Juli und August mit 126.000 Fahrgästen mehr Leute mit der Traunseetram gefahren als in den Monaten Mai und Juni.

Günter Neumann, Geschäftsführer von Stern & Hafferl, ist optimistisch, bei den Passagierzahlen auch noch die Millionengrenze knacken zu können. "Da ist noch Luft nach oben", sagt er. Verbesserungsmöglichkeiten sieht er beim Fahrkartenverkauf. "Das muss noch einfacher werden", sagt er. Der Erfolg des Kartenvorverkaufs in Gemeindeämtern oder des Sechs-Fahrten-Tickets habe bereits gezeigt, dass Fahrgäste einfache Lösungen den Fahrkartenautomaten vorzögen. Neumann setzt auch Hoffnungen in regionale Jahrestickets, wie es sie in etlichen Bundesländern bereits gibt. "Wer sowieso schon eine Karte hat, steigt viel öfter in den Zug ein", so Neumann.

Aber auch der Fahrplan wird optimiert. Schlecht ausgelastete Verbindungen zu den Randzeiten streicht das Gmundner Verkehrsunternehmen und erhöht stattdessen das Angebot zu den Stoßzeiten. So gibt es künftig Zugverbindungen für Menschen, die in Gmunden genau um 7 Uhr oder um 8 Uhr zu arbeiten beginnen.

Die Gmundner Kritiker der Traunseetram sind von den Fahrgastzahlen indessen wenig beeindruckt. "Selbst wenn noch die Millionengrenze erreicht wird, ist das für ein Verkehrsmittel dieser Art lächerlich wenig", sagt Stadtrat Reinhold Kassmannhuber (BIG). "Gmunden ist zu klein für eine Straßenbahn."

Kassmannhuber will über die "Fehlinvestition" aber nicht mehr jammern, sondern kritisiert, dass man sie jetzt nicht besser nutzt. "Der Stadtteil Weyer erstickt im Ausflugstourismus, und wenn wir am Seebahnhof ein Hotelprojekt verwirklichen, fallen dort mindestens 250 Parkplätze weg. Da droht ein völliges Chaos. Wir müssen Gmunden-Besucher deshalb mit einem elektronischen Leitsystem dazu bringen, ihr Auto in Vorchdorf, am ÖBB-Bahnhof oder an anderen Orten stehen zu lassen und in die Traunseetram umzusteigen – mit einer App wäre das durchaus möglich."

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