Rettung aus Klettertour nach Gewitter: Pärchen (30, 31) saß fest
STEINBACH. Eine Gewitterfront zog am Mittwochabend über den Attersee - ein Pärchen musste in einer Wand hoch über dem Attersee ausharren.
Das Paar aus Graz war von dem Unwetter überrascht worden. Die beiden Kletterer, 30 und 31 Jahre alt, waren gegen 11 Uhr in die Klettertour „Vom Schatten in die Sonne“ am Kleinen Däumling im Gemeindegebiet von Steinbach am Attersee eingestiegen.
Sie befanden sich gegen 17.45 Uhr am letzten Standplatz vor dem Gipfel. Sie entschieden, sich von dort aus abzuseilen. Das Seil verhängte sich jedoch am rauen Felsen und am Abseilstand - es konnte nicht mehr abgezogen werden. Somit konnten sie weder vor, noch zurück und setzten um 19 Uhr einen Notruf ab.
Helikopter konnte nicht starten
Im Seengebiet rund um den Attersee hatte sich eine heftige Gewitterzelle mit Sturmböen, Starkregen und hoher Blitzaktivität gebildet. Das Gewitter dauerte bis etwa 20.30 Uhr an, weshalb eine Rettung mittels Helikopter in dieser Zeit nicht möglich war. Die Kletterer mussten das Gewitter in der Wand aussitzen. Ein Aufstieg der Bergrettung zu den beiden war aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Schwierigkeit des Geländes nicht möglich.
Gegen 20.30 Uhr nützte die Besatzung des Rettungshubschraubers C14 das kurze Zeitfenster nach der Gewitterfront und vor Einbrechen völliger Dunkelheit, um mit einer "fliegerischen Meisterleistung" die Kletterer aus der Wand zu retten, heißt es seitens der Landespolizeidirektion. Das Paar konnte mit 30 Metern variablem Tau aufgenommen und zum vorbereiteten Landeplatz nach Steinbach am Attersee gebracht werden.
Bis auf eine leichte Unterkühlung blieben beide Kletterer unverletzt.