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Prozess: Häftlinge legten Brand in der Schubhaftzelle

Von nachrichten.at/apa   15.März 2019

Staatsanwalt Wolfram Bauer wirft den Männern – fünf Afghanen und einem Iraner im Alter zwischen 23 und 34 Jahren – Brandstiftung vor. Die Anklage stützt sich im Wesentlichen auf die Angaben eines 32-jährigen Afghanen. Der Mann erklärte damals, die Idee zum gemeinschaftlichen Anzünden des Haftraums wäre von einem 23-jährigen Landsmann gekommen.

"Der Iraner hat gesagt, es wäre eine gute Sache, wenn wir das machen. Er hat erzählt, als er in Deutschland in Haft war, hat das jemand gemacht und ist damit frei gekommen." Daher habe man "ein kleines Feuer" entfachen und damit Aufmerksamkeit erregen wollen: "Wir wollten uns nicht wirklich umbringen. Wir wollten nicht, dass die ganze Zelle brennt. Nur ein wenig, damit ein Rauch entwickelt wird, den die draußen sehen. Keiner von uns wollte sterben."

Mehrere Schwerverletzte

Der Brand hatte mehrere Schwerverletzte – darunter drei Polizisten – gefordert. Nachdem man auf das Brandgeschehen aufmerksam geworden war, wagten sich zwei Beamte mit Atemschutzgeräten in den Haftraum und bargen die Insassen, die sich im Nasszellenbereich befanden und die teilweise das Bewusstsein verloren hatten. Dabei erlitten die Beamten Rauchgasvergiftungen und Prellungen. Beide befanden sich jeweils vier Wochen im Krankenstand, an den psychischen Folgen leiden sie bis heute. Eine Kollegin, die die zwei vor der Zellentür am Gang unterstützte, kam ebenfalls mit Rauchgasvergiftungen ins Spital.

Aufgrund des Brandes mussten die umliegenden Zellen mit 50 Insassen vorsorglich evakuiert werden. Der betroffene Haftraum 106 brannte aus, der Sachschaden machte laut Anklage 60.000 Euro aus.

Die Verhandlung wird kommenden Freitag fortgesetzt.

 

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19. April 2024