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Prozess gegen Jugendbande: Zeuge im Gerichtssaal festgenommen

Von nachrichten.at/apa   30.Juni 2020

Es ging um den Verdacht der falschen Zeugenaussage. Ein Urteil gegen die sieben Angeklagten könnte noch am Dienstag gesprochen werden.

Die 15 bis 17 Jahre alten Burschen hatten von Sommer 2018 bis Dezember 2019 ihr Unwesen in Linz und im oberösterreichischen Zentralraum getrieben. Die nach einer Linzer Straße benannte Semmelweis-Bande soll Jugendliche beraubt, erpresst, genötigt, bestohlen und betrogen haben.

Der 15-jährige "Präsi" (der so genannte Anführer) soll dabei die durchwegs jungen Opfer ausgewählt, die Häufigkeit der Erpressungen bestimmt und die Hälfte der Beutegelder für sich behalten haben. Die Burschen waren offenbar nicht zimperlich, sie bedrohten die Opfer laut Anklage mit Waffen wie Schreckschusspistolen, Spring- und Schweizermessern. Durch Videos in sozialen Medien, die Mitglieder beim Schlägern und Hantieren mit Waffen zeigten, erwarb sich die Truppe den Ruf als jederzeit gewaltbereit.

Die Bande umfasste mehr Mitglieder, die abgesondert verfolgt werden. Den derzeit vor Gericht stehenden sieben Jugendlichen drohen Haftstrafen bis zu siebeneinhalb Jahren, einem nur bis zu fünf Jahren. Die juristische Aufarbeitung des Falls gestaltete sich jedoch schwierig, da einige Zeugen ihre Beschuldigungen zurückzogen. Auch ein Angeklagter nahm seine Anschuldigungen gegen den Anführer komplett zurück, der "Präsi" selbst hatte "Gedächtnislücken".

Am Dienstag wurde dann ein Zeuge im Gerichtssaal festgenommen und einem Haft- und Rechtsschutzrichter vorgeführt. Er hatte zuvor Anschuldigungen gegen einen Angeklagten, die er bei der Polizei erhoben hatte, zurückgenommen - allerdings handelte es sich um Taten, die der Beschuldigte selbst gestanden hatte.

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29. März 2024