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Premierengefühle: Start für neuen OÖN-Newsletter "Fünf vor Neun"

Von Gerald Mandlbauer, 24. März 2020, 08:55 Uhr

Morgenbrief der Chefredaktion: Gerald Mandlbauer gibt einen Überblick und kommentiert das aktuelle Geschehen ausführlich.

Täglich um 8:55 Uhr bringen Sie die Mitglieder der OÖN-Chefredaktion in einem Morgenbrief auf den neusten Stand, mit Ein- und Ausblicken, Einschätzungen und Analysen. Zudem haben Sie seit heute die Möglichkeit, unter einer Vielzahl von verschiedenen Newsletter-Angeboten zu wählen: Die wichtigsten Informationen aus den Lokalredaktionen in Linz, Wels, Steyr, dem Salzkammergut, dem Inn- und Mühlviertel, aktuelle Politik-, Sport-, Wirtschaft- und Kultur-Nachrichten. Das Angebot ist für registrierte Nutzer kostenlos. >> Zur Anmeldung

"Fünf vor neun": Jeden Morgen bestens informiert

Lesen Sie hier den ersten "Fünf vor Neun"-Newsletter von OÖN-Chefredakteur Gerald Mandlbauer in voller Länge:  

Guten Morgen!

Premierengefühle. Es ist 6.30 Uhr morgens, vor mir eine leere Textmaske, Tee dampft in der Tasse, die Sonne blendet, es wird ein wunderbarer Tag, allein im Kopf die pochende Regel, die gute Redner beherzigen. Die ersten zwei Sätze müssen sitzen. Danach fließt es von selbst. Wäre schön, wenn es künftig hier immer so wäre, davon hängen wir hier ab. Denn ab heute werden wir Sie täglich um 8.55 Uhr („Fünf vor Neun“) mit diesem Morgenbrief aus dem Newsroom der OÖN beglücken, geschrieben von Mitgliedern unserer Chefredaktion, oft kürzer, diesmal zur Premiere länger, hoffentlich nie langweilig, meist geschrieben zur Unzeit für einen Redakteur, also in aller Hergottsfrüh. 

Wir wollen eine Innensicht und Außensicht geben, dabei nicht jeden Tag den Eindruck vermitteln, die Welt falle auseinander.  Wir wollen von unseren Gefühlen schreiben und Ansichten, wir wollen munter machen, gegen den Strich bürsten, Informationen auschütten, die wir zuvor als Journalisten-Staubsauger eingesogen haben, alles tun, was Leute so erledigen, bei denen Beruf und Leidenschaft zusammen fallen und die es daher mit Gustav Mahler halten. „Ich kann nur arbeiten, etwas anderes habe ich nicht gelernt.“ 

Beginnen wir mit einem Kulturschock. Gestern trugen bei uns im Newsroom die ersten Mitarbeiter Gesichtsmasken, Überbleibsel der Rauch-Kallat-Periode, einige banden sie mit Gelassenheit um, andere mit Widerwillen, wenig verweigerten und sagten sich: Neben vielen Beschränkungen nicht auch noch diese. Gesichtsverhüllung kann jedenfalls nicht schaden. Wir wissen noch immer nicht, wie lange sich das Virus an der Luft hält. Angeblich 15 Minuten, hustet einer, wird  er zur Virenschleuder, auch wenn er das Büro längst verlassen hat. 

Auch die OÖN-Redaktion muss lernen, mit der Gefahr durch Corona umzugehen. Einen Flügel des Newsrooms halten wir gesperrt, für den Fall, dass es auch uns trifft und ein Teil in Quarantäne muss. Dann würden diejenigen, die heute von zuhause aus arbeiten, in der Zentrale übernehmen können,in einem klinisch sauberen Büro. Soweit die Theorie.

Wir glauben, wir sind gerüstet, wissen tun wir es nicht. Doch weil wir so etwas noch nie zuvor erlebt haben, machen wir es wie die Politik. Wir hanteln uns von einem Tag zum nächsten.
Wir halten bei Tag 2 in Woche 2 der Ausnahmebestimmungen - und bei  vielen Leuten beginnt die Isolation zu wirken. Wer sich absichtlich isoliert, muss ja keineswegs einsam sein. Wem die Absonderung aufgezwungen wird, der kann darunter allerdings leiden, in allen Schattierungen und Ausprägungen. Einsamkeit kann töten, sie erhöht das Sterberisiko, die Fettleibigkeit, drückt auf die Psyche und sie trifft damit vor allem viele ältere Mitbürger. Einige von ihnen redeten  sich gestern in einer Telefonstunde bei OÖN-Doktor  Johannes Neuhofer ihren Frust von der Seele. 

Vorzeitiges Ende der Isolation, darauf deutet allerdings wenig hin. Wenn sie mich um meine Einschätzung fragen, dann wage ich ein paar Prognosen. Das Meer werden wir als Österreicher vor dem Herbst nicht mehr sehen, wenn überhaupt noch heuer. Die Schüler gehen vom Heimunterricht direkt in die Sommerferien, digitales Lernen wird zur Notwendigkeit. Und bis die Geschäft öffnen werden, heißt es durchhalten, im günstigsten Fall bis Ende April, Anfang Mail. Und noch eines. Marillen aus der Wachau wird es heuer kaum gegen, aber daran ist Corona ausnahmsweise nicht schuld, vielmehr der Frost. 

Auf Regierungsebene sickert durch, dass für eine Lockerung der Maßnahmen die Zahl der Neuinfektionen die Zahl der Gesundeten nicht übersteigen dürfe. Dies würde ungefähr einer Verdoppelung der Fälle binnen 14 Tagen entsprechen. Heute geschieht diese Verdoppelung alle zwei Tage. 
Und dann würden diese Lockerungen auch nur erfolgen können, wenn jede Maßnahme, auf die verzichtet wird, durch eine andere ersetzt wird. Zum Beispiel durch das freiwillige Tragen von Masken, oder flächendeckende Schnelltests, oder die Kontrolle durch freiwillige Beobachtung über das Handy.

Big Data gegen Corona muss man sich so vorstellen: Handy eines nicht Infizierten trifft auf das Handy eines als infiziert gemeldeten, Alarm, wenige Minuten später kommt per SMS der Befehl zur Quarantäne. All  das, Maske, Beobachtung, ist dem gelernten Österreicher fremd und zwider, doch er wird es mögen lernen müssen. Freiwillige könnten dann die ersten sein, die wieder ungehindert Auslauf erhalten. So ähnlich dürfen wir uns das späte Frühjahr vorstellen.

Corona-Hotspot ist aktuell Oberösterreich mit dem aktuellen Brennpunkt Neuhofen an der Krems. Doch auch  das ist relativ. Denn es hängt von der Zahl der Tests ab, die einen testen mehr, die anderen sind „superschlau und testen weniger“ (Zitat eines Insiders), die Oberösterreicher sind bei den Besseren, daher soll ihnen die höchste Fallzahl auch nicht negativ ausgelegt werden, heißt es aus Wien. Vielleicht liegt der Hotspot ganz woanders, wir wissen es nur nicht. 

Noch stochern wir im Nebel, er bleibt zäh. Es sei denn, es kommt der Durchbruch bei Medikamenten oder Impfungen. Ersteres ist erfolgversprechender sagt der Oberösterreicher Josef Penninger. Amerikaner und Deutsche kaufen zwei Medikamente bereits in großem Maßstab auf, angeblich hat sich auch Österreich ein großes Kontingent gesichert. Vielleicht demnächst hier schon mehr, das ist der gute Abschluss zum jungen Tag. Bleiben Sie dran.

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Autor
Gerald Mandlbauer
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11  Kommentare
11  Kommentare
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( Kommentare)
am 24.03.2020 17:33

Es ist bei Newsletter sehr aufzupassen, ob sich eine Redaktion gerne selber zu präsentieren versucht. OOeN-Online ist hier, vorsichtig ausgedrückt sehr nahe daran mit allen ihren "Informationen". Newsletter von "Die Presse" und der "NZZ" um aus dem deutschsprachigen Raum welche zu nennen, die bringen tatsächlich Neueste Informationen, für den Leser.
Der Chefredakteur der OOeN, Herr Mandlbauer kommt vom Printbereich. Hier ist diese Zeitung wirklich unschlagbar in unserem Bundesland, doch der Onlinebereich, der lässt mehr als zu wünschen übrig, im Vergleich zu anderen Medien im Internet.

Dass ich mich nicht für ein Abo der OOeN-Newsletter entscheide, ist auch die aufdringliche Arte der Vertriebsabteilung zu begründen. Wenn die dich einmal haben, die lassen dich nicht mehr los. Davor habe ich Angst, denn ich will nicht schon mehr Zeit zum Aussortieren von Mails verbringen als von Information. Hier hapert es eben bei den OOeN.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 24.03.2020 16:11

Mir wäre lieber, die O.Ö. Nachrichten würden die Segnungen des "investigativen Journalismus" für sich entdecken und die Ergebnisse desselben den werten Lesern vorlegen (können).

Beispiele: Förder(UN-)wesen des Landes O.Ö., wirkliche Hintergründe der Demontage von Ex-Bezirkshauptmann Wojak, Besetzung neuer Spitzen-Positionen im Landesdienst mit Stelzer-Getreuen unter Durchführen eines angeblich "streng objektivierten" Verfahrens und klare Darstellung, wie wenig objektiv bei diesem Verfahren die Fähigkeiten der Bewerber und wie hoch der Einfluss eines Naheverhältnisses zur Landesregierung und einer CV-Mitgliedschaft ist, etc. etc.

Aber anstatt wirklich dicke, harte und für diverse Gruppen unangenehme Bretter zu bohren, spielen die O.Ö. Nachrichten lieber die tagesaktuellen Experten für eh fast alles und bespielen sämtliche Multimedia-Orgeln mit kakophonen Geräuschen...

Wie hat Queen selig gesungen: "Show must go on!"

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il-capone (10.371 Kommentare)
am 24.03.2020 15:56

Wie tief wollen die OÖN noch sinken 🤔 😖

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snooker (4.426 Kommentare)
am 24.03.2020 15:31

Ich frage mich, was das soll?
Aber vielleicht gibt es morgen wieder das normale Format - hoffentlich

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Unterhose (2.056 Kommentare)
am 24.03.2020 14:16

Morgenbrief um 8 Uhr 55! Wann ist bei euch dann Mittag? Um 14 Uhr 55?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 24.03.2020 14:04

DAS sind genau diese Dinge die die Welt ABSOLUT NICHT BRAUCHT . !
es sind News die das Volk belästigt statt entlastet . Das sind alllesamt Quaker die News aus anderen Medien kopieren und sie hier gegen Geldwiedergeben .
Weniger sollte die Devise heißen um den Menschen die LUFT ZUM ATMEN LASSEN

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klettermaxl (6.830 Kommentare)
am 24.03.2020 11:41

Vizekanzler Kogler (Grüne) schüttet mit einem "Goldeselformular" das pralle Füllhorn über der gesammelten Bauernschaft aus.

Was sagen jene dazu, die brav Steuern gezahlt haben, und nun von Kündigung betroffen oder mit Kurz-Arbeit abgespeist werden, zum Billig-Tarif, oder gar die hilflosen Betagten?!

Nichts, denn die regierungsfreundlichen OÖN haben schnell die Kommentarfunktion zum Artikel (Livenachrichten) gesperrt. Das nennt man Manipulation und Zensur!

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sumpfdotterblume (3.159 Kommentare)
am 24.03.2020 13:43

Ach, Klettermaxl, weil du unter dem EINEM Artikel dich nicht selbstverwirklichen kannst, sprichst du gleich von Manipulation und Zensur? Schwitzt du eigentlich unter deinem Aluhut?

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 24.03.2020 16:13

@SUMPFDOTTERBLUME: Könnte sein, dass genau jene, die anderen (Postern) stets einen Aluhut andichten, selbst den größten am Kopf (oder sonst wo) tragen...

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 24.03.2020 10:57

DANKE für diesen Newsletter! Noch informativer und anregender wäre er, würde immer gleichzeitig auch der aktuelle Kommentar von www.andreas-unterberger.at zur Verfügung stehen. Herr Unterberger als ehemaliger Chefredakteur der PRESSE würde den OÖN das sicherlich erlauben. Was für ein Fest der Meinungsfreiheit und des Nutzens derselben das wäre!

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amha (11.322 Kommentare)
am 24.03.2020 14:32

Plädiere auf STATT (des Kommentars des CR) anstatt AUCH (jenem des Andreas Unterberger).

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