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Polizeiwaffen gestohlen: 18-Jähriger vor Gericht

Von nachrichten.at/apa   24.Juli 2019

Die Polizei hatte im Dezember zwei aus verschiedenen Inspektionen verschwundene Glock-Pistolen sichergestellt. Sie waren von einer damals 17-jährigen Reinigungskraft gestohlen worden. Das Motiv des mutmaßlichen Täters: Er wollte Waffen besitzen, wie er sie im Fernsehen und in Videospielen gesehen hatte. 

Ein Polizist hatte Anfang Oktober angezeigt, dass eine Pistole samt dem mit Munition gefüllten Magazin weg sei. Er habe sie einem angeblichen Kollegen ausgehändigt. Dieser habe sie für einen unmittelbar bevorstehenden Einsatz benötigt, für den er bewaffnet sein müsse. Der Beamte sei ihm allerdings unbekannt.

Der Anzeiger wurde daraufhin vom Dienst suspendiert. Die Polizei begann umfangreiche Ermittlungen. Dabei gab es Hunderte Befragungen von Kollegen sowie Personen außerhalb der Exekutive und Gegenüberstellungen. Das private Umfeld etlicher Menschen wurde durchleuchtet. Hinweisen aus der Bevölkerung wurde nachgegangen. Untersucht wurde auch, welche Kräfte der Exekutive im fraglichen Zeitraum in der Region im Einsatz waren. Alle Beamten wurden zu besonderer Aufmerksamkeit aufgefordert. Doch die Untersuchungen brachten keine konkreten Ergebnisse. Auch bei mehreren folgenden Befragungen des Anzeigers blieb dieser bei seiner Version.

Später kam eine weitere Anzeige aus einer wenige Kilometer entfernten Polizeiinspektion im Nachbarbezirk dazu. Wieder war eine Glock 17 verschwunden. Der Beamte, dem sie zugewiesen war, fand sie bei seinem Dienstantritt nicht mehr vor. Immer mehr verstärkte sich der Verdacht, dass die Version zum Verschwinden der ersten Waffe nicht stimmen könnte. Dafür befassten sich die Ermittler vermehrt mit dem Personal, das in den Polizeiinspektionen putzt. Zuletzt kamen sie auf eine bei einer Reinigungsfirma angestellte 53-jährige gebürtige Türkin und ihren 17-jährigen Enkel, die in beiden betroffenen Dienststellen und auch in anderen Betrieben tätig waren. Der Lehrling war erst seit zwei Monaten beschäftigt.

Bei einer Hausdurchsuchung bei der Familie im Bezirk Linz-Land wurden die Fahnder fündig: Die beiden Pistolen waren in einer Schachtel in einer Ecke des Dachgeschoßes versteckt. Bei der Befragung legte der Jugendliche ein Geständnis ab. Er habe spontan zugegriffen, als die Türen zu den Räumen, in denen die Waffen gelagert werden, bei den Dienstübergaben gegen 7.30 Uhr jeweils offen waren, und er - auch von seiner Großmutter - unbeobachtet war. Die Faustfeuerwaffen habe er jeweils unter seiner Kleidung versteckt hinausgeschafft. 

Der junge Mann muss sich Mittwochvormittag wegen der Delikte Diebstahl und Waffenbesitz verantworten. Ihm drohen bis zu einem Jahr Haft.

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19. April 2024