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Polizei zieht in Hitlers Geburtshaus ein: "Ein unmissverständliches Zeichen"

20.November 2019

Diese Entscheidung könnte nach den jahrelangen Rechtsstreitereien endlich Ruhe bringen: Innenminister Wolfgang Peschorn hat gestern verkündet, dass das Bezirkspolizeikommando Braunau und die Polizeiinspektion Braunau in das Geburtshaus von Adolf Hitler einziehen wird.

Nachdem der Nationalrat die Enteignung des Hauses 2016 beschlossen hatte und im Jänner 2017 die Enteignung vollzogen wurde, kämpfte die Besitzerin des geschichtsträchtigen Hauses dagegen an. Zuvor hatte die Republik über Jahre hinweg monatlich 5000 Euro Miete an die Besitzerin bezahlt, auch als das Haus leer stand.

Die Innviertlerin forderte auch 1,5 Millionen Euro Entschädigung, die letztlich 812.000 Euro betrug. Vergangenen August war die Frau endgültig beim Obersten Gerichtshof in Wien abgeblitzt. Damit war der Weg frei für eine neue Nutzung. Sie soll sicherstellen, dass "jegliche Form nationalsozialistischer Umtriebe unterbunden wird", so das Ministerium. Und dem solle nun Rechnung getragen werden.

Braunauer Polizei zieht in Hitler-Haus

Die Polizei Braunau wird in das Geburtshaus Adolf HItlers in Braunau einziehen.

Ergebnisse Mitte 2020 erwartet

"Durch die zukünftige Nutzung des Hauses durch die Polizei soll ein unmissverständliches Zeichen dafür gesetzt werden, dass dieses Gebäude für immer einer Erinnerung an den Nationalsozialismus entzogen ist", sagte Peschorn.

Dafür müsse das Gebäude mit der Adresse "Salzburger Vorstadt 15" aber umgebaut werden. Noch diesen Monat wird ein EU-weiter Architektenwettbewerb gestartet werden. Die Vorschläge sollen von einer unabhängigen Expertenjury bewertet werden, in der neben Architekten auch Vertreter der Stadt, der Bundesimmobiliengesellschaft, des Bundes und der Nationalfonds sitzen, hieß es aus dem Innenministerium, das im ersten Halbjahr 2020 mit einem Ergebnis des Architektenwettbewerbs rechnet.

Das 800 Quadratmeter große Haus ist 500 Jahre alt und steht seit dem Jahr 1993 unter Denkmalschutz. Es beherbergte in der Nachkriegszeit bereits die Braunauer Stadtbibliothek, später wurde es auch als Bankinstitut und als Schulgebäude benutzt. Von 1977 bis zum Jahr 2011 befand sich die oberösterreichische Lebenshilfe in dem Haus, die dort eine Tagesheimstätte und eine Werkstätte für Menschen mit Behinderungen betrieb.

Doch nach dem Umzug der Hilfsorganisation in ein neues, barrierefreies Gebäude entbrannte die Diskussion über die weitere Nutzung des Altbaus. Diskutiert wurde etwa, ob man das Gebäude in eine Erinnerungsstätte verwandeln solle. Auch eine Rückkehr der Lebenshilfe in der jüngeren Vergangenheit wieder im Gespräch.

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