Zwei erfolgreiche Suchaktionen nach Pensionisten (82, 74): "Konnte nicht mehr aufstehen"
OBERNEUKIRCHEN/WEYER. Weil sich ein aufmerksamer Nachbar am Mittwoch Sorgen um einen 82-Jährigen machte, der nicht von einem Spaziergang zurückgekehrt war, wählte er den Notruf. In Weyer (Bezirk Steyr-Land) wurde ein abgängiger Pensionist (74) aus einem Bachbett gerettet.
Gegen 14:50 Uhr wählte ein 66-Jähriger aus Oberneukirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung) den Notruf. Sein Nachbar, 82 Jahre alt und nicht mehr gut zu Fuß, sei um 10 Uhr zu einem Spaziergang in den Wald aufgebrochen und seither nicht zurückgekehrt. Der Pensionist habe weder sein Handy noch sein Hörgerät dabei.
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Gehandelt wurde rasch. Die Feuerwehren Waldschlag, Zwettl an der Rodl und Oberneukirchen, die Polizei und das Rote Kreuz errichteten eine Einsatzzentrale.
Die Suchhundestaffel des Roten Kreuzes, die Rettungshundestaffel der FF Traun und die Österreichische Rettungshundebrigade unterstützten die Suche. Insgesamt waren 135 Einsatzkräfte und rund 20 Hunde an der Suche beteiligt. Auch eine Drohne wurde eingesetzt.
"Einige Feuerwehrmänner waren auf privaten Quads unterwegs", sagt Friedrich Stadlmayr von der Landespolizeidirektion. Das bestätigt auch Jakob Burgstaller, Einsatzleiter der Feuerwehr Oberneukirchen im Gespräch mit den OÖN: "Wir haben insgesamt vier private Quads, darauf waren jeweils zwei Kameraden unterwegs."
Feuerwehrmänner auf Quad fanden Pensionisten
Zwei davon wurden nach mehrstündiger Suche fündig. Um 18:40 Uhr wurde der Mühlviertler von zwei Feuerwehrmännern der FF Oberneukirchen beim Vorbeifahren in einem Waldstück gesichtet. "Der Gesuchte war in unwegsamen Gelände, nicht gut einsehbar, gestürzt. Er hatte noch einmal Glück gehabt, von den Kollegen gesehen worden zu sein", sagt Burgstaller. Auf einem Weg sei er nicht unterwegs gewesen. "Der Gesuchte hat nach einem Sturz nicht wieder aufstehen können", so der Kommandant.
Nachdem der 82-Jährige nach Hause gebracht worden war, wurde er von der Rettung versorgt. Ins Spital wollte er nicht, er unterschrieb einen Revers. Ohne seinen aufmerksamen Nachbarn und der Suche der mehr als 100 Helfer, wäre der Pensionist wohl nicht binnen weniger Stunden gefunden worden.
Im Einsatz standen 80 Feuerwehrleute, 30 Einsatzkräfte der Rettungshundebrigade und 15 des Roten Kreuz.
Suchhund fand "stark geschwächten" 74-Jährigen
Zu einem weiteren erfolgreichen Rettungseinsatz kam es in Weyer (Bezirk Steyr-Land). Ein Suchhund konnte in der Nacht auf Donnerstag die Fährte eines Abgängigen aufnehmen - der Mann, der in ein Bachbett abzurutschen drohte, konnte gerettet werden.
Ein 74-Jähriger wurde am Mittwochnachmittag als vermisst gemeldet. Eine großangelegte Suchaktion mit allen verfügbaren Einsatzkräften und zwei Drohnen blieb zuerst erfolglos. Erst gegen Abend schlugen Hunde der Suchhundestaffel "Rescue Dogs Austria" dann an - sie hatten eine Fährte aufgenommen. Die Hunde zeigten im Bereich eines kleinen Baches im Ortsteil Wittbergau immer wieder Spuren des Vermissten an, heißt es seitens der Landespolizeidirektion.
Feuerwehrleute der FF Weyer begannen in dem angezeigten Bereich gemeinsam mit den Hunden und Hundeführern erneut eine intensive Suche. Einer der Hunde war es, der den Gesuchten schließlich aufspüren konnte: Gegen 22:50 Uhr wurde der 74-Jährige von einem Suchhund in unwegsamen Gelände gefunden. "Der Mann war ansprechbar, aber stark geschwächt und dehydriert", sagt der Einsatzleiter, Kommandant Andreas Weninger von der FF Weyer, den OÖN.
Kurzzeitig war die Lage bedrohlich. Der Mann drohte in das steil abfallende Bachbett zu rutschen, konnte aber von Helfern der FF Weyer stabilisiert und gerettet werden. "Insgesamt waren 60 Feuerwehrleute im Einsatz", so Weninger. Der Mann sei im Ort bekannt für seine langen Wanderungen und Spaziergänge, jedoch sei er zuletzt nicht mehr so gut zu Fuß gewesen. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde der 74-Jährige in das Landesklinikum Waidhofen an der Ybbs gebracht.
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