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Radverkehrspotential endlich als Teil der Lösung erkennen

Von Gerhard Fischer, 10. April 2017, 11:16 Uhr

"Der Radverkehr findet in Oberösterreich zur Zeit kaum Beachtung. Das sollte als ernsthaftes Problem und Teil der Lösung der massiven Verkehrsprobleme in und um Linz erkannt und betrachtet zu werden", ist Gerhard Fischer der Meinung.

Auf Linzer Ebene ist hier ein Umdenken erkennbar, den AlltagsRADverkehr aus dem jahrelangen Tiefschlaf zu wecken. Die Probleme können aber bekanntlich nicht von Linz alleine gelöst werden, es muss bereits in den Umlandgemeinden angesetzt werden. Federführend in der Zuständigkeit wäre hier das Land OÖ zu sehen, hier mit den Gemeinden Lösungen zu suchen.

Radverkehr hat in OÖ Verkehrspolitik zur Zeit keine Bedeutung

Die einzige Alternative welche hier zur Zeit vom Land OÖ aufgezeigt wird, ist für einen Umstieg auf Öffis zu werben, AlltagsRADverkehr hat hier zur Zeit keinerlei Bedeutung! In der vom zuständigen LR Mag. Steinkellner zur Lösung der Verkehrsprobleme initiierten „Expertenrunde Verkehr“ befindet sich keine einzige Interessensvertretung für Radverkehr, auch thematisch kommt Radverkehr in sämtlichen Aussendungen seiner bisherigen Amtszeit dazu so gut wie nicht vor! Ein noch vom Vorgänger in Auftrag gegebenes und fertig ausgearbeitetes OÖ Landesradverkehrskonzept 2015-2025 verstaubt in der Schublade! Bei den seit Jahren angekündigten Hauptradrouten geht nichts weiter, das einzige wirklich baureife Projekt, Linz-Puchenau ist nur dem Umstand zu verdanken, dass dort der bestehende Radweg einem KFZ-Verkehrsgroßprojekt im Wege ist. Sollte der Westring nicht gebaut werden, würde auch der neue Radweg wieder in die Schublade wandern.

Umstieg auf Öffis scheitert an fehlender Infrastruktur – S-Bahnsystem hat so keine Zukunft

Die Einführung der 5 S-Bahnlinien wurde groß gefeiert, und dieser Schritt ist auch außerordentlich zu begrüßen. Es wurde dabei aber völlig verschwiegen, dass aufgrund schon heute völlig überlasteter teils nur eingleisiger Schienenstruktur kaum noch Verdichtungen im Fahrplan möglich sind. Ja es ist nicht einmal möglich die Fahrpläne der 5 S-Bahnen aufeinander abzustimmen, Verschiebungen von nur fünf Minuten um ein Umsteigen von einer auf die andere S-Bahn zu ermöglichen sind wegen der bestehenden Vollauslastung des Schienennetzes ausgeschlossen! Züge müssen an wichtigen Bahnhöfen ohne Halt zur Hauptverkehrszeit einfach durchfahren, nachfolgende sind völlig überfüllt! Die von der Politik uns vermittelte Lösung „steigt alle um auf Öffis!“ scheint ohne massiven Ausbau, teils seit Jahrzehnten auf Eis gelegter Projekte (z.B. Summerauerbahn) schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt.

Potential Radverkehr wurde noch nicht erkannt

Bliebe noch der Hoffnungsträger Drahtesel, dessen Potenzial viele vergleichbare und auch größere Regionen bereits erkannt haben und massiv ausbauen, aber hierzulande weiterhin hartnäckig ignoriert wird! Nicht nur die Politik ignoriert dieses gesundheitsfördernde Verkehrsmittel, auch in der medialen Berichterstattung wird kaum ernsthaft auf die vorhandenen Potentiale auch aus den Umlandgemeinden als Entlastung der staugeplagten Einfahrtsrouten hingewiesen, max. in Nebensätzen erwähnt dass dies nur für Eingefleischte was wäre. Andere zeigen aber schon lange vor das es geht, und wie es gehen könnte, massive Bewusstseinsbildung wäre erforderlich, findet aber kaum statt.

Sparvarianten und Flaschenhälse schon bei ersten Hauptradroutenansätzen

Ein aktuelles Negativbeispiel in der Verkehrsplanung, an welchem dieser Umstand zur Zeit sichtbar wird, ist der im Rahmen der Sanierung der Steyregger Brücke nur auf das absolut minimal mögliche ausgelegte Radweg über die Brücke, ein paar Zentimeter weniger an Breite, und es müsste ein Radfahrverbot über die Brücke verordnet werden! Zwei Radanhänger oder Lastenräder kommen am einseitigen Radweg kaum aneinander vorbei, Kollisionsgefahr bereits jetzt, und erst recht in wenigen Jahren bei Ansteigen des Radverkehrsanteiles.  Bei KFZ-Verkehrsprojekten werden keine Kosten und Mühen gescheut, auf das feinste und großzügig dimensioniert gebaut – der gleich 3-Spurige, zig Millionen teure Autobahntunnel auf der S10 sucht nicht nur in Österreich seinesgleichen, aber auf der Steyregger Brücke wird eine für einen genehmigungsfähigen Radweg benötigte Zusatzbreite von 50cm Betonsockel mit Kosten von weit unter 100.000EUR als „Verschwendung von Steuergeld“ angesehen. Anhand der Nibelungenbrücke sieht man was dieser falsche Spargedanke für Folgen hat – eine nachträgliche Verbreiterung um 80 cm würde dort 5 Mio EUR kosten, wird deshalb seit Jahrzehnten aufgeschoben.

Riesiges Potenzial tausende Arbeitsplätze an Radweg direkt anzubinden wird ignoriert

Direkt an der Steyregger Brücke befinden sich Werkseinfahrten für Fußgänger- und Radverkehr  in die Voestalpine und Chemiepark, eine direkte Anbindung an zigtausende Arbeitsplätze bildet diese einzige Donaubücke in der Region. Zur Zeit ist nur ein einseitiger, 2,5m breiter Radweg vorgesehen, die Radlobby fordert bei der Sanierung 2017 auch unterwasserseitig einen radgerechten Ausbau auf 2,5m, auch der Linzer GR hat dies in einer Resolution an LR Steinkellner im Oktober 2016 gefordert. Dort besteht seit 40 Jahren ein Zweirichtungsradweg, welcher nach der Sanierung aufgelassen werden soll! Für Radpendler in die Voestalpine würde das einen täglichen Umweg von über 600m bedeuten. Radverkehrsförderung sieht anders aus!

 

Man darf gespannt sein, welche Entscheidung hier der zuständige LR Mag. Steinkellner in letzter Instanz treffen wird, sehr bald treffen muss – geplant wurde es ja schon vor seiner Zeit, die Entscheidung  der Umsetzung muss jetzt er treffen – eine Entscheidung die ganz offensichtlich zeigen wird, ob Radverkehr in Hinkunft vielleicht doch auch in OÖ eine Chance bekommt, oder man sich hier ein OÖ-Denkmal gegen den AlltagsRADverkehr baut!

 

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