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Obdachlosen überfahren und geflüchtet

15.Juni 2019

Dramatische Szenen haben sich Donnerstagnacht auf der Salzburger Straße in Wels abgespielt: Als der 59-jährige Obdachlose Johann T. kurz vor Mitternacht auf Höhe des Hauses Nummer 95 gerade die Fahrbahn queren wollte, erlitt er plötzlich mitten auf der Fahrbahn einen Kreislaufzusammenbruch und sackte zusammen. Sekunden später wurde er von einem 20-jährigen Pkw-Lenker überfahren.

Der junge Mann, der, wie sich später herausstellte, keinen Führerschein besitzt, fuhr anschließend, ohne dem Verletzten zu helfen, einfach weiter.

Er habe gemerkt, dass es sich um einen Menschen gehandelt habe, über den er gefahren sei, gab der Linzer später gegenüber der Exekutive an. Er habe nicht mehr rechtzeitig ausweichen und auch nicht anhalten können. Die Fahrerflucht begründete er damit, dass er "unter Schock" gestanden sei. Johann T. erlitt bei dem Unfall schwere Verletzungen und musste von der Rettung ins Welser Klinikum gebracht werden.

Auch gestern wurde er noch auf der Intensivstation behandelt und befinde sich weiterhin in einem "extrem kritischen Zustand", hieß es gestern auf Anfrage aus dem Spital. Wenige Minuten nach dem Unfall kannte die Polizei bereits die Identität des Fahrerflüchtigen. Dies verdankten die Beamten aufmerksamen Unfallzeugen, die sich das Kennzeichen des Unfallwagens notiert hatten. Die Beamten nahmen telefonisch Kontakt zu dem Linzer auf. Fünf Minuten nach dem Unfall konnte der Gesuchte schließlich auf dem 1,6 Kilometer entfernten Messegelände aufgegriffen werden.

Bei der Einvernahme gestand der 20-jährige Unfalllenker, nicht nur jetzt keinen Führerschein zu haben, sondern noch nie einen besessen zu haben. Er wird sich daher wegen fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr, wegen Fahrens ohne gültige Lenkerberechtigung und wegen des Verdachts der Fahrerflucht verantworten müssen.

Unweit der Unfallstelle hat sich erst vor knapp drei Wochen ein tragischer Verkehrsunfall ereignet. Ein darin verwickelter 15-jähriger Mopedlenker und seine Mitfahrerin (14) wurden dabei derart schwer verletzt, dass sie wenig später im Spital verstarben. (nieg)

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19. April 2024