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Neun Mythen über das Autofahren im Winter

Von Sarah Kowatschek, 02. Dezember 2022, 16:23 Uhr
(Symbolbild) Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Im Winter Druck aus den Reifen lassen, mit dem Autowaschen auf den Frühling warten oder das Auto im Stand warmlaufen lassen - wie sieht das richtige Verhalten im winterlichen Straßenverkehr aus?

Alexander Steinhard ist technischer Berater, Silvia Winklhamer Verkehrjuristin beim ÖAMTC. Sie klären auf, wie sich Autofahrer auf der Straße in der kalten Jahreszeit richtig verhalten. 

1. Die besseren Winterreifen sollten vorne montiert werden

"Das ist falsch. Die besseren Reifen gehören hinten auf das Fahrzeug", sagt Steinhard. Bricht das Heck aus, ist das Fahrzeug viel schwieriger wieder unter Kontrolle zu bringen, als wenn es ins Rutschen gerät. 

2. Wenn das Auto zugeschneit ist, reicht es, die Scheiben vom Schnee zu befreien

Das ganze Fahrzeug muss schneefrei sein. Scheiben, Spiegel, Scheinwerfer und auch Kennzeichen, Motorhaube und Dach müssen abgekehrt werden. "Wenn noch Schnee am Dach ist und man bremst, kann es passieren, dass die Schneeplatte auf die Windschutzscheibe rutscht", sagt Steinhard. Dann wäre kein Rundumblick mehr gewährleistet, wie es laut Kraftfahrgesetz notwendig ist. Das könne im Falle eines Unfalls zu einer Haftung führen, sagt die Verkehrsjuristin. 

3. Verkehrszeichen gelten nicht, wenn sie zugeschneit sind

Das sei nicht automatisch der Fall, sagt Winklhamer. "Stopp- und Vorranggeben-Zeichen etwa erkennt man auch an der Form." Sie gelten auch, wenn sie zugeschneit sind. Sollte ein Verkehrszeichen nicht zu erkennen gewesen sein, liege der Beweis bei dem, der gestraft werde, erklärt die Verkehrsjuristin. Dieser muss beweisen, dass das Schild nicht sichtbar war.

4. Das Auto im Stand warmlaufen lassen

Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch gesetzlich ausdrücklich verboten, sagt Winklhamer. Für den Motor ist das ebenfalls schlecht. "Der Motorverschleiß ist höher, da in diesem Moment mehr Kraftstoff eingespritzt wird", sagt Steinhard. Besser sei es, den Motor warmzufahren. Und auch dem Geldtascherl tut es gut, den Motor nicht am Stand laufen zu lassen: Der Strafrahmen beträgt bis zu 10.000 Euro. Erstbestrafte müssen meist zwischen 100 und 300 Euro zahlen. 

5. Im Winter rentiert sich Autowaschen nicht

Es sei durchaus sinnvoll, sein Fahrzeug im Winter zu waschen, sagt der technische Berater. Etwa um es vom Salz zu befreien. Das gilt vor allem auch bei den Autoscheinwerfern. Diese sollten im Winter regelmäßig von Salz und weiterem Schmutz gereinigt werden. "Minusgrade sollte es bei der Autowäsche nicht haben, denn es besteht die Gefahr, dass Wasserrückstände gefrieren. Das kann dazu führen, dass die Gummidichtungen vereisen und sich die Türen dadurch nicht mehr öffnen lassen", sagt Steinhard. Um dem entgegenzuwirken, gibt es für die Türdichtungen spezielle Pflegestifte, die den Gummi einfetten.

6. Die Nebelschlussleuchte sollte bei Nebel sofort eingeschaltet werden

"Die Nebelschlussleuchte ist nur bei starker Sichtbehinderung durch Regen, Schneefall oder Nebel wichtig. Sie sollte nicht automatisch eingeschaltet werden", sagt Winklhamer. Wenn im Rückspiegel das nachfolgende Fahrzeug deutlich zu erkennen ist, ist die Nebelschlussleuchte im Zweifel auszuschalten. 

7. Mit Winterstart müssen Winterreifen montiert werden

Grundsätzlich gilt in Österreich eine situative Winterreifenpflicht. Der ÖAMTC empfiehlt aber dringend, "von O bis O", also von Oktober bis Ostern mit Winterreifen zu fahren. Schon ab Temperaturen rund um sieben Grad Celsius haben Winterreifen eine bessere Bodenhaftung als Sommerreifen. "Die Gummimischung ist bei Winterreifen anders als bei Sommerreifen. Der Gummi von Winterreifen bietet einen besseren Grip. Auch das Profil ist gröber", sagt Steinhard. 

8. Ganzjahresreifen sind genauso gut wie Winterreifen

"Es ist nicht möglich, einen Reifen zu schaffen, der im Sommer und im Winter den idealen Grip bietet. Das ist immer ein Kompromiss", sagt der technische Berater. Das läge einerseits, wie bereits angesprochen, an der Gummimischung: "Sommerreifen sind für höhere Temperaturen ausgelegt. Damit sie sich nicht so schnell abfahren, ist der Gummi härter." Bei Winterreifen müsse er weicher und elastischer sein, um die nötige Bodenhaftung zu bieten. Andererseits ist auch das Profil anders: Während Sommerreifen mehrere Längsrillen haben, damit Wasser besser verdrängt wird und dem Aquaplaning entgegengewirkt wird, haben Winterreifen ein gröberes Profil für besseren Halt etwa auf Schneefahrbahnen. Daher empfiehlt der ÖAMTC, nach wie vor im Sommer und Winter mit der entsprechenden Bereifung unterwegs zu sein. 

9. Im Winter sollte für besseren Halt Luft aus den Reifen gelassen werden 

"Es ist falsch, dass die Bodenhaftung besser wird, wenn man den Reifendruck verringert", sagt der technische Berater. Die Temperaturen seien im Winter niedriger als im Sommer, die Luft dehnt sich also weniger stark aus. "Deshalb erhöhe ich den Luftdruck um 0,1 bis 0,2 bar."

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Autorin
Sarah Kowatschek
Sarah Kowatschek
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1  Kommentar
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kana (1.782 Kommentare)
am 02.12.2022 17:59

Die menschliche Vernunft fehlt halt in vielen Köpfen!

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