Neues Projekt soll Chancen auf Arbeitsplatz für Beeinträchtigte erhöhen
LINZ. Rund ein Drittel aller Arbeitslosen in Oberösterreich - das sind rund 9000 Personen - können aktuell wegen ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigung nur schwer vermittelt werden. Das Land OÖ will nun gemeinsam mit der Wirtschaftskammer die Teilhabe von Beeinträchtigten am Arbeitsmarkt mit einem neuen Projekt forcieren.
"Menschen mit Beeinträchtigung können, am richtigen Arbeitsplatz eingesetzt, Hervorragendes leisten und sind daher ein wertvolles Potenzial für unsere Unternehmen", sagte Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer OÖ, bei einem Medientermin am Mittwoch. Durchschnittlich würden jährlich 8000 Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung von heimischen Unternehmen aufgenommen. Doch hier gäbe es noch genug Potenzial, sagte Hummer, die "schrittweise Reintegration" solle nun mit dem mit dem Land OÖ vorangetrieben werden.
Das Land OÖ als Dienstgeber erziele in Bezug auf die Inklusion schon jetzt "sehr gute Erfolge", sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP). Derzeit seien 1034 beeinträchtigte Personen im Landesdienst beschäftigt, jährlich würden rund 50 neu aufgenommen.
Im Bundesländervergleich nehme das Land OÖ in Sachen Unterstützung von beeinträchtigten Personen sowie bei der Teilhabe am Arbeitsmarkt bereits eine "Vorreiterrolle" ein, sagte Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP). "Wir wollen aber noch besser werden, sie sollen einen Platz in der Mitte der Gesellschaft bekommen."
Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer OÖ startet das Sozial-Ressort daher nun einen strukturierten Beteiligungsprozess, der bis Jahresende konkrete Handlungsempfehlungen liefern soll. Ziel sei die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen am Arbeitsmarkt zu verbessern, sagte Hattmannsdorfer. Besonders die Beschäftigung direkt in den Betrieben sowie die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt solle nun vorangetrieben werden.
Basis für diesen Prozess stellt zum einen eine Studie der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien dar, zum anderen aber auch eine Befragung von Klientinnen und Klienten. Daraus ergab sich, dass sich Unternehmen bessere Information über die Beschäftigung von Beeinträchtigten sowie eine fachliche Begleitung bei der Betreuung im Betrieb wünschen. Wie die Studie weiter ergab, bräuchten Klienten sowohl eine bessere Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Formen der Beschäftigung als auch für den Bedarfsfall eine Rückzugsmöglichkeit in den geschützten Bereich.
Eine Neuregelung wäre gut, dass zB. Lohnanteile für Ausfallszeiten etc. übernommen werden.
Das Bild vom unkündbaren "begünstigt Behinderten" ist noch immer präsent und das Gottseibeiuns, das lieber Ausgleichstaxe zahlen lässt, anstatt dankbaren und leistungswilligen Menschen eine Chance gibt.