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Neuer evangelischer Pfarrer für Gmunden

05. April 2021, 06:00 Uhr
Klaus Kudella bemalt gerne Skateboards. Bild: Josef Aigner

GMUNDEN. Die Evangelische Gemeinde hat seit März einen neuen Pfarrer. Klaus Kudella (58) aus Baden- Württemberg, ist ein früh berufener Theologe, der spät zum Quereinsteiger wurde.

Klaus Kudella wuchs in Karlsruhe auf. Weil er sich dort in einer sehr lebendigen Gemeinde rundum geborgen fühlte, fasste er den Entschluss Pfarrer zu werden. Er studierte Theologie und weitete seinen Horizont mit einer Sonderpfarrstelle für vorwiegend afrikanische Studenten. 

Aber: Damals gab es so viele Bewerber, dass er als regulärer Pfarrer einfach nicht reinkam. Dreimal bewarb er sich vergeblich, aber es wurde nichts, wobei er beim dritten Mal zu hören bekam, dass seine Ausbildung nun doch schon zu lange her sei. Er musste eine Nachprüfung machen, aber es wurde immer noch nichts. „Das war ein Schock“, erzählt er heute.

Klaus Kudella schlug einen anderen Weg ein, bildete sich als Sozialmanager weiter, büffelte Recht, BWL und wurde Experte für Altenpflege und Finanzfragen rund um die 1995 in Deutschland neu eingeführte Pflegeversicherung. Heime mit kirchlicher Trägerschaft engagierten gerne einen Leiter, der noch dazu, aber nebenbei auch ein wenig seelsorgerisch tätig war.

„Der Mann Gottes in mir war lange Zeit fast verschwunden“, sagt Kudella nachdenklich. In seiner Wohnortgemeinde habe er bloß als Prädikant mitgeholfen.

„Mit der Zeit hat sich aber die Frage, ‚wie lange willst du noch so weitermachen?‘ aber immer drängender gestellt. Der Fachkräftemangel in der Altenpflege war über die Jahre bedrückend groß geworden und eine qualitätsvolle Arbeit immer schwieriger. Ich bin vom Naturell her ein Teamplayer und auch davon überzeugt, dass ein Heimleiter ein Teamplayer sein muss. Allerdings musste ich lernen, mich als Führungsperson zu behaupten und durchzusetzen. Ich habe da schöne Erfolge gehabt, auch einiges an Lehrgeld bezahlt. Nach dem Entschluss, noch mal den Job zu wechseln, hab ich mich auf eine kirchliche Stellenbörse geschrieben, nicht einmal mit dem Pfarrerwunsch, sondern als ,Leiter für ein Freizeitheim‘. Dort haben die Gmundner mich entdeckt und eingeladen.“

Klaus Kudella und seine Frau Dagmar, von Beruf eine kaufmännische Angestellte, werden voraussichtlich Ende April nach Pinsdorf übersiedeln. Mitkommen werden nur ihre zwei Hunde. Ihre drei erwachsenen Kinder leben und bleiben in Deutschland.

Was seine Freizeitbeschäftigungen angeht, ist Klaus Kudella ein bunter Hund. Er liebt Joggen und Radfahren, spielt gern Disc Golf, hat sich fürs Bogenschießen selber einen Bogen gebaut und folgt als Kunsthandwerker und Hobbytischler vermutlich einer genetischen Veranlagung, die von seiner Mutter – sie studierte Malerei – stammen dürfte.

Die ersten Dinge, die Kudella ins Gmundner Pfarrhaus gebracht hat, sind mehr als ein Dutzend kunstvoll umgebaute und bemalte alte Longboards. Aus den üblichen Skater-Graphics und coolen Sprüchen auf der Unterseite hat er spirituelle Denkanstöße, zeitgemäße Hinweise auf Jesus Christus gemacht. Mit den Boards stellt er gerade eine Wanderausstellung zusammen. Sinniger Titel: „Abgefahrene Botschaften“.

Da fragt man sich natürlich: Was sind für den neuen Pfarrer die abgefahrensten, die heißesten Botschaften? Klaus Kudella: „Dein Leben kann noch so verrückt sein, aber Gott kann etwas daraus machen.“ Und „Jesus meint immer mich persönlich.“


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5  Kommentare
5  Kommentare
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Gugelbua (31.914 Kommentare)
am 05.04.2021 13:58

um Schäflein anzulocken muß man sich eben anpassen oder was einfallen lassen 😁

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vinzenz2015 (46.165 Kommentare)
am 05.04.2021 13:22

Na servas!
Ein 58jähriger Skater!

Wozu bracht man was "Abgefahrenes" , wenn man christlich lebt??

Es gibt einen religiösen Zielgruppen-Populismus
um " Glauben" zu vermarkten.

Und was bleibt für die anderen,
die nicht "drauf abfahren??

Wie hoch war die Wahlbeteiligung?

Bei den Evangelischen wird ein/e PfarrerIn von der Geinde gewählt!!
Nur im Ausnahmefall von oben bestellt!

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2020Hallo (4.291 Kommentare)
am 05.04.2021 07:36

Ist bei den katholischen auch a Wechsel vorgesehen ??????
Aber da ist eh immer Wahlfreiheit ob man den Kirchenbeitrag bezahlt oder aussteigt, denn den prima Orther Pfarrer haben’s uns weggetan, also was nun....😡👎

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lentio (2.769 Kommentare)
am 05.04.2021 06:49

Ob der Trick mit den mittelgut bemalten Brettern wirklich zieht, bleibt abzuwarten.

Bis dahin gilt der Hinweis: Religion ist heilbar…

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vinzenz2015 (46.165 Kommentare)
am 05.04.2021 13:31

Mein Opa wurde von einem skater- Pfarrer beerdigt. War echt dufte! Bezahl haben wir mit der church-card.
Für den Pfarr-Kindergarten und den Kirchenbeitrag bekommen Churchcardinhaber Rabatt!
Allerdings ist einchecken an Sonntaggottesdienst Bedingung fur den Rabatt.
Wer sehr oft eingecheckt hat, bekommt die Beerdigung gratis!

Religious management und customers care bringts echt!

Marktbeobachtung macht der Kirche Wadeln!

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