Neuer Anlauf für Skigebietserweiterung: Jetzt muss Vorderstoder entscheiden

Von Gabriel Egger   06.Februar 2019

Bei den Bergbahnen ist der Schwung zurück. Nachdem man im April 2017 beim Naturschutz eingefädelt hatte und im Rennen um eine Skischaukel von der Höss zur Wurzeralm endgültig ausgeschieden war, konzentrierten sich die Hinterstoder-Wurzeralm-Bergbahnen (HiWu) auf einen Plan, der seit 2005 in der Schublade auf seine Umsetzung gewartet hat: die Verbindung von Hinterstoder nach Vorderstoder.

Dafür soll im ehemaligen Skigebiet der Hackl-Lifte in Vorderstoder eine Talstation samt Kabinenbahn, Park- und Hotelflächen entstehen. Zwei weitere Bahnen, über die Skifahrer auch die Edtbauernalm auf der Höss erreichen können, ein Schlepplift und drei neue Pisten sind in Planung. Eingebunden sind die Gebiete der Steyrsbergerreith, das Rottal und die "Schling", zu der eine 1,5 Kilometer lange, anspruchsvolle Piste führen soll. Die Kosten sollen sich auf 45 Millionen Euro belaufen.

In Hinterstoder sei das alles schon längst "beschlossene Sache", wie Bürgermeister Helmut Wallner (VP) sagt. "Beim Projekt mit der Skischaukel gab es sicherlich Fehler, aber die Verbindung nach Vorderstoder steht seit fast 20 Jahren im örtlichen Entwicklungsplan und ist auf jeden Fall vertretbar." Eine Strategische Umweltprüfung (SUP) ist laut Wallner deswegen in Vorbereitung.

Ob auch Vorderstoder den Skitourismus im Gebirgsdorf haben will, müssen am 14. Februar die Gemeinderäte entscheiden. Dann erfolgt in der Sitzung eine Abstimmung über die Einleitung eines Verfahrens zur Änderung des Flächenwidmungsplanes. Einen Tag später, am 15. Februar, wird die Bevölkerung bei einer Informationsveranstaltung über das Projekt und die Entscheidung informiert. Für Christine Zauner, Gemeinderätin der Bürgerliste "Berg", zu spät. "Die Belastung für den Ort ist durch den zu erwartenden Verkehrszuwachs enorm. Damit sind viele hier nicht einverstanden", sagt sie.

Gerhard Lindbichler (VP), Bürgermeister von Vorderstoder, sieht den kommenden Tagen gelassen entgegen: "Es fällt noch keine Entscheidung. Es bleibt genügend Zeit, um das Projekt mit der Bevölkerung zu besprechen und gegebenenfalls zu überdenken." Er stehe der Verbindung aber prinzipiell positiv gegenüber. Am 12. Februar werde das Projekt den Gemeinderäten erstmals vorgestellt.

Mit am Tisch wird dann auch Helmut Holzinger sitzen. Der Geschäftsführer der HiWu-Bergbahnen wolle vor allem die Zukunft der Region sichern. "Wir haben keinen Zeitdruck, aber die Weichen müssen gestellt werden", sagt er.