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Neue Inklusions-Servicestelle vermittelt Arbeitsplätze

Von Lena Gattringer, 12. Juni 2024, 13:37 Uhr
Young man with Down syndrome working in industrial factory, social integration concept.
Durch die Servicestelle sollen Betriebe und Menschen mit Beeinträchtigungen zusammenbringen. Bild: Colourbox

LINZ. Die heute präsentierte Servicestelle des Landes OÖ soll Betriebe und Menschen mit Beeinträchtigungen zusammenbringen und ist auf Beratungen spezialisiert. Ab Herbst gibt es außerdem ein neues Beschäftigungsmodell und einen Inklusionszuschuss.

Als "Partnervermittlung für inklusive Arbeit" bezeichnet Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) die neu Servicestelle bei der heutigen Pressekonferenz. Sie dient dazu, das perfekte "Match", also "richtigen Jobs für die richtigen Menschen" zu finden. Die Zielgruppen: Betriebe und Menschen mit Beeinträchtigungen sowie deren Angehörige. 

Die Standorte sind in Linz und Ried im Innkreis und werden von der Koordinierungsstelle Arbeit Inklusiv (Spezialisierung auf Betriebe) sowie der Caritas Oberösterreich (Betreuung der Menschen mit Beeinträchtigung) geführt. Sie sind unter der Nummer der 0732 77 27 2030 erreichbar.

Kurze Wege und klare Informationen

"Die Wege werden verkürzt. Die Betroffenen und die interessierten Betriebe bekommen alle Informationen aus einer Hand", sagt Claus Jungkunz, der die Inklusions-Servicestellen leiten wird. So können auf beiden Seiten viele Unsicherheiten im Voraus ausgeräumt und Perspektiven aufgezeigt werden. "Wenn man sich einmal traut, dann klappt es in 99 Prozent der Fälle", sagt Hattmannsdorfer. 

Eine wichtige Aufgabe der Servicestelle sei laut Jungkunz auch das inklusive Jobdesign, mit dem die Arbeitsplätze auf die Fähigkeiten der Menschen abgestimmt werden. 

"Jeder hat Talente", sagt auch Martin Essl, Gründer der Essl Foundation und "Zero Project" (mehr dazu weiter unten), "man muss sie nur erkennen und die Menschen dementsprechend beschäftigen." Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteil liege dabei auf der Hand, weil die "Sozialleistungsempfänger zu Steuerzahlern" werden. Seiner Erfahrung nach wirke sich eine inklusive Unternehmenskultur auch positiv auf das Betriebsklima aus. "Diese Menschen sind oft die loyalsten Mitarbeiter", sagt Essl. 

Potenziale ausschöpfen

Durch die Servicetätigkeit soll das vorhandene Arbeitskräftepotential besser ausgeschöpft werden, sagt Jungkunz. Derzeit arbeiten 6727 Menschen nach dem Chancengleichheitsgesetz in unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen. Als erster Schritt wird Stärkung der integrativen Beschäftigungen in Betrieben gesehen. Dass bedeutet, dass die Menschen mit Beeinträchtigungen nicht nur "unsichtbar" in entsprechenden Werkstätten beschäftigt werden, sondern aktiv in Firmen eingegliedert werden. Jene, deren Beeinträchtigung dies zulässt, sollen schlussendlich am 1. Arbeitsmarkt eine Chance erhalten. 

Inklusionsmaßnahmen ab Herbst

Im Herbst diesen Jahres werden zwei Projekte eingeführt. Einerseits gibt es die zeitlich befristete "Arbeitskräfteüberlassung Inklusiv" als neues Beschäftigungsmodell. Dabei handelt es sich um eine Art "Probezeit" von einem Jahr,  in dem die betroffenen Menschen direkt im Betrieb arbeiten, während sie über eine NGO (nichtstaatliche Organisation) angestellt sind. Das Ziel ist die anschließende Übernahme am 1. Arbeitsmarkt durch die jeweilige Firma. 

Andererseits soll mit einem Zuschuss zu den Lohnkosten ein Anreiz für potenzielle Arbeitgeber geschaffen werden. Bei beiden Maßnahmen wird die Anstellung von jeweils 50 Menschen vom Land Oberösterreich finanziert. 

Zero Project 

Seit 2008 fördert das Zero Project, das von der Essl Foundation finanziert und organisiert wird, inklusive Beschäftigung am Arbeitsmarkt. Beim heutigen Unternehmensdialog stehen die Best-Practice-Beispiele im Zentrum. Außerdem werden die neuen Angebote des Landes OÖ dem Fachpublikum präsentiert. 

Wann: Heute, 12. Juni, 16 bis 18 Uhr
Wo: Wacker Neuson Linz (Flughafenstraße 7, 4062 Hörsching)

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Autorin
Lena Gattringer
Redakteurin Regionales
Lena Gattringer
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