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Weichensteller für eine moderne Kindermedizin

Von Dietlind Hebestreit, 11. September 2021, 00:04 Uhr
Wilhelm Tulzer Bild: privat

Nachruf auf den engagierten Linzer Kindermediziner Wilhelm Tuzler.

Als Bub träumte Wilhelm Tulzer davon, Schiffbauer zu werden. Doch als er als 16-Jähriger eingezogen wurde und selbst nach einem Bombenabwurf verletzt in Wien ins Lazarett kam, drehten sich seine Pläne: Jetzt wollte er Arzt werden. Diese Leidenschaft sollte ihn sein ganzes Leben lang nicht loslassen.

Auf Schloss Jormannsdorf in Bad Tatzmannsdorf kam Tulzer als zweites Kind des dortigen Gutsverwalters zur Welt. Er holte die Matura bei einem Kurs in der Linzer Fadingerschule nach und studierte in Wien.

Für das Wohl der Kinder

Für die Kinderklinik in Linz war der junge Arzt ein Glücksfall: Von Anfang an stürzte er sich mit großem Engagement in die Arbeit. Neben der fachlichen Versorgung seiner kleinen Patienten, verlor er auch deren psychisches Wohlbefinden nie aus den Augen. Ab 1972 leitete der Kinderarzt die interne Abteilung, 1986 wurde er ärztlicher Direktor des Krankenhauses. Immer war es dem Wahllinzer wichtig, die Weichen für eine moderne Kindermedizin zu stellen. Er erkannte, dass es für verschiedene Bereiche eigene Abteilungen braucht, und so wurden auf seine Anregung hin die Kinderonkologie, die Neuropsychiatrie und das Department für Kinderkardiologie gegründet. Auch das Engagement in verschiedenen ärztlichen Fachgesellschaften gehörte für den Mediziner dazu.

Seine beiden Söhne Wolfgang und Gerald traten beruflich in seine Fußstapfen. Letzterer erinnert sich an seinen Vater als äußerst korrekten Chef in der Kinderklinik: "Er war streng, aber immer gerecht – und für mich ein großes Vorbild."

63 Jahre verheiratet

Mit seiner Frau Lucia war der Hofrat 63 Jahre lang verheiratet und freute sich über vier Enkelkinder. Er liebte das Skifahren am Arlberg, spielte Tennis und segelte gerne am Attersee, wo er in einem kleinen Ferienhaus in Steinbach auch oft die Sommer verbrachte. In der Pension entdeckte Wilhelm Tulzer das Reisen und besuchte Südostasien, Südamerika, Indien und die USA.

Geistig hell wach und körperlich fit pflegte er seine kranke Frau, die vor drei Jahren starb. Über diesen Verlust kam Wilhelm Tulzer nicht gut hinweg und zog sich zurück. Zum Schluss schlief er friedlich ein.

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Dietlind Hebestreit
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