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Viel Lebensglück trotz kleiner Verhältnisse

Von Bert Brandstetter, 01. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Viel Lebensglück trotz kleiner Verhältnisse Flora Zellinger (1933–2019) aus Linz von Bert Brandstetter
Flora Zellinger mit Hund Niki Bild: (privat)

Am Linzer Bindermichl war sie eine Institution. Jahrzehntelang flanierte Flora Zellinger mit ihrem Hund Niki regelmäßig durch die Straßen.

Das Geheimnis: Alle sechs Hunde, die sie über die Jahrzehnte hielt, trugen den Namen Niki. Deren Rassen waren nicht wichtig, sie holte sich alle aus dem Tierheim. Sie selbst kam mit ihren Eltern 1940 aus Südtirol. Sölderer hatte die Familie geheißen, italienisiert wurde sie auf den Namen Solderi. Ein Grund mehr, für Österreich zu optieren. Kaum in Österreich, verliebte sich Flora in den Linzer Fritz Zellinger.

Um ihre Kinder Brigitte und Gerhard durchzubringen, musste Flora fleißig mitarbeiten. Ihr Mann übernahm den Job seines Vaters als Schulwart am Akademischen Gymnasium, sie verdingte sich als Putzfrau in der damaligen Handelskammer, später in der Landesregierung. "Als Wohnung dienten kleine Räumlichkeiten in der Schule", wie sich Sohn Gerhard wehmütig erinnert, jetzt Geschäftsführer des Kaufmännischen Vereinshauses. Um mehr zu verdienen, wechselte der Vater später in die voest, die Familie bezog eine Wohnung am Bindermichl, die von der Mutter bis zuletzt bewohnt wurde.

Trotz der knappen finanziellen Verhältnisse hielt die Familie viel von Ausflügen und Urlauben. "In den 50er Jahren fuhren meine Eltern mit dem Fahrrad bis zum Gardasee", sagt Sohn Gerhard, "später schuf sich Papa ein Moped KTM Pony an." Eines der beliebten Ziele war die Donau bei Ottensheim. "Papa musste die Strecke achtmal fahren: viermal hin, viermal zurück, bis alle samt Hund am Ziel waren", erinnert sich Gerhard.

Später kaufte sich der Vater, der im heurigen Mai verstorben ist, einen Simca 1000. Fahrten bis nach Süditalien wurden möglich. Den Tod ihres Mannes, mit dem sie 65 Jahre verheiratet war, konnte Flora schwer ertragen.

"Der Papa hat sie geholt", sagt Sohn Gerhard. "Sie hatte so ein großes Herz und war ungemein kommunikativ", findet Schwiegertochter Andrea. Ihre Tochter Tanja: "Die Oma war immer fröhlich, es war so schön, mit ihr Weihnachten zu feiern."

Dass es seit zwei Jahren mit Tanjas Sohn Filip einen Urenkel gibt, war neben dem Umstand, dass es ihre beiden Kinder zu etwas gebracht haben, eine weitere große Freude im Leben der Flora Zellinger. Sie wird am 4. Oktober um 11 Uhr auf dem Stadtfriedhof Urfahr verabschiedet.

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Bert Brandstetter
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