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Trauer um die Frau Rat

Von OÖN, 20. Mai 2019, 00:04 Uhr
Trauer um die Frau Rat Alice Ingrid Annemarie Nargang 1929–2019
Im 91. Lebensjahr gestorben Bild: (privat)

Starke Frauen haben ihren eigenen Kopf und Stil." Willenskraft und ein durch tieferliegende innere Werte geprägtes Auftreten ohne Eitelkeit waren auch Alice Ingrid Annemarie Nargang eigen.

Die Frau Rat, wie sie in Engelhartszell genannt wurde, entstammte einer altösterreichischen Beamtenfamilie. Ein Urgroßvater war Gymnasialdirektor, ein Großvater war Jurist. Die Familie lebte in Czernowitz, Buchenland oder Bukowina, das bis zum Ende des Ersten Weltkriegs als eigenes Kronland zur österreichischen Monarchie gehörte.

Zehn Jahre später, am 17. April 1929, kam Alice Ingrid zur Welt. Sie wurde von Mutter und Großmutter aufgezogen. Der Vater verließ die Familie, als Ingrid zweijährig war. Im Zweiten Weltkrieg, Sommer 1940, Ingrid war elf Jahre alt, rückten die Russen in die Nordbukowina ein und vereinbarten mit den Deutschen die Umsiedelung der deutschstämmigen Bevölkerung. Mit Mutter und Großmutter zog Ingrid zunächst nach Niederschlesien, dann nach Oberschlesien.

Als gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die Russen nahten, flohen sie nach Oberösterreich. Nargang erzählte einmal: "Im April wurden in einem Lagerhaus an der Donaulände verfaulte Kartoffel freigegeben. Ich habe die guten aussortiert und mit einem Handwagerl heimgebracht. Davon haben wir dann gelebt."

Als sogenannte Heimatvertriebene bzw. Volksdeutsche in Oberweis bei Gmunden wohnhaft, besuchte die 16-Jährige ab Herbst 1945 das Realgymnasium bei den Kreuzschwestern in Gmunden-Ort. Nach der Matura 1948 studierte sie in Innsbruck Jus – nebenbei besuchte sie einen Abiturientenlehrgang der Handelsakademie – und promovierte Ende 1952 zum Dr. juris. Da sie keine Arbeit fand, machte sie das Gerichtsjahr, lernte Französisch und studierte bis 1955 Wirtschaftswissenschaften. 1959 promovierte sie. Davor begann Nargang in Linz als Rechtsanwaltsanwärterin und legte die Rechtsanwaltsprüfung ab. Anschließend war sie als Juristin beim Magistrat Linz tätig und absolvierte auch dort die Prüfung – wie die Lehrgänge, Studien und Prüfungen davor – mit ausgezeichnet.

Nargang wollte immer Richterin werden. Der Wechsel an ein Gericht klappte aber erst 1963. Ab 1964 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1993 leitete Alice Ingrid Nargang das Bezirksgericht Engelhartszell. Nargang ist Gründungsmitglied der Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen in Linz.

 

Die Verabschiedung findet heute, 20. Mai, um 11 Uhr in Linz, St.-Barbarba-Friedhof, statt.

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