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Seine Architektur prägt die PlusCity

Von Bert Brandstetter   27.September 2019

Trotzdem hielt diese Beziehung, die 1967 zur Ehe wurde, über 50 Jahre lang. "Er war ein ungemein liebevoller Familienmensch, ihm war wichtig, dass wir alle zu Mittag rund um den Tisch saßen", sagt Tochter Uta, die seit der Pensionierung ihres Vaters 2008 seine mad GmbH führt.

Mit seiner Architektur prägte Matschiner unter anderem die Lentia City, die PlusCity, die Lebensbühne der Firma Schachermayer. "Ich baue Simultan-Welten, die zum Kaufen anregen", war einer seiner Konzepte. PlusCity-Chef Ernst Kirchmayr: "Ohne seine Genialität, seinem unermüdlichen Engagement und seinem einzigartigen Gefühl für das Kundenfeeling würde die PlusCity mit Sicherheit nicht so attraktiv aussehen."

Nie vergessen hat er dabei seine Heimatstadt St. Valentin, in der er lebte. Für sie entwarf er das Stadtwappen, er plante die Stadterhebungsfeiern und lebte mit Herz und Seele für das Stadtmuseum, das er jetzt noch für eine keramische Sammlung aus seinem Besitz erweitern wollte.

Begonnen hat das Leben Matschiners in Grieskirchen, mit fünf übersiedelte die Familie in das Elternhaus der Mutter nach St. Valentin. Der Vater war an den Kriegsfolgen verstorben, als Dieter zwei war. Die künstlerische Begabung führte ihn an die Linzer Kunstgewerbeschule, danach an die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Der Abschluss wurde dem 22-Jährigen durch den Meisterschulpreis versüßt. Bereits der erste große Auftrag war prominent und wurde ein Riesenerfolg: die erste Max-Reinhardt-Gedächtnisausstellung in der Aula der Kunstakademie. Was folgte, ist ein Bilderbuch nahezu unzähliger Architekturprojekte in aller Welt, sogar in den USA. 1968 arbeitete Matschiner als Filmarchitekt bei der 20th Century Fox für einen Film von John Huston.

Matschiner war nicht nur am Zeichentisch und bei seinen Projekten anzutreffen. Wie vielseitig er war, beweist sein Engagement als Manager für die damalige Profiband "The Pop Corns" aus St. Valentin. Kino und Jazz waren ganz wichtige Begleiter für ihn. "Ein wichtiges Hobby waren die Flohmärkte", sagt Tochter Uta.

Vor zweieinhalb Jahren begann sich in Matschiners Körper ein aggressiver Krebs auszubreiten, der ihn zuletzt die ganze Kraft kostete und das Leben nahm. Dieter Matschiner wird in "seinem" Museum im kleinen Kreis verabschiedet.

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