Penibler Spezialist für knifflige Rechtsfragen
Seine Persönlichkeit war respekteinflößend, und es galt als ratsam, sich mit ihm lieber keinen Streit anzufangen: Notar Peter Konecny war ein exzellenter Kenner seines Faches und ein Spezialist für Details. Wem er aber vertraute, der stand unter seinem Schutz. So charakterisieren Freunde und Bekannte den Juristen.
Konecny war beim Kameradschaftsbund, 1992 wurde er Landes-Vizepräsident. Aus der Zeit kennt ihn der heutige Landespräsident Johann Puchner: "Konecny konnte sehr gut zuhören, machte sich ein Bild und traf dann klare Entscheidungen."
Zur Welt kam Konecny in Klosterneuburg als Sohn einer Schneiderin und eines Fleischermeisters. Der Krieg zwang die Familie 1945 zur Flucht. Im selben Jahr kam Peter zu einer Tante nach Mondsee. Eine Blinddarmentzündung hätte 1946 beinahe sein Lebensende bedeutet: Rettung verschaffte Penizillin, das ein Onkel von einem amerikanischen Militärarzt besorgte. Nachdem Peter Konecnys Vater aus der russischen Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war, übersiedelte die Familie 1948 nach Wien. In Waidhofen an der Ybbs absolvierte Konecny das Gymnasium. "Schwierigkeiten machte ihm nur Latein, dafür musste er dreimal antreten", weiß seine Witwe Elisabeth. Sie bezeugt aber, dass er danach gerade in diesem Fach sehr gute Kenntnisse hatte, was ihm wohl das Jusstudium erleichtert hat.
Der Präsenzdienst beim Bundesheer führte Peter Konecny zum ersten Mal nach Freistadt, das er als Milizoffizier wieder in Richtung Wien verließ. Sein damaliger Schwiegervater, ebenfalls ein Notar, überredete ihn zum Jusstudium. Dies bedeute den Eintritt in den Cartellverband CV bei der Austro-Danubia zu Linz. Beruflich arbeitete Konecny als Notar in Aigen und später in Traun. Dort lernte ihn der ehemalige Landeshauptmann Josef Pühringer schätzen. "Konecny war ein genauer und gestrenger Mann, der es einem nicht übel genommen hat, wenn man anderer Meinung war." Aus drei Ehen war Konecny Vater von vier Kindern und drei Enkelkindern. "Ungemein gefreut hätte er sich, später mit dem – noch nicht geborenen – Enkelkind und seinem Dackel August durch die Freistädter Innenstadt gehen zu können", sagt Witwe Elisabeth. Sein Tod erfüllte ihm diesen Wunsch nicht mehr.