Martin Habacher: Schlagfertiger Aktivist

Von Luise Walchshofer   22.Jänner 2019

Unter seinem Künstlernamen "Mabacher" präsentierte er auf der Videoplattform seine Clips, in denen es häufig um die Themen Gleichberechtigung und Barrierefreiheit ging. Denn Habacher kam mit der Glasknochenkrankheit zur Welt und war im Alltag auf einen Rollstuhl angewiesen.

Habacher, geboren 1977, wuchs in Kremsmünster auf. Später zog er in eine Behinderteneinrichtung in Altenhof, während dieser Zeit besuchte er die Handelsakademie in Vöcklabruck, die er mit Matura abschloss. Er studierte in Wien Publizistik, ehe er sich als Social-Media-Berater selbständig machte.

"Er hat viel für Menschen mit Behinderungen bewegt, indem er auf unsere Situation aufmerksam gemacht hat", sagt der Innviertler Handbiker Walter Ablinger, der Habacher bei Behindertensportveranstaltungen kennen gelernt hatte. Habacher habe sich nie ein Blatt vor den Mund genommen. Das bekam auch der damalige Bundeskanzler Christian Kern im Herbst 2017 zu spüren, als er Habacher zu einem gemeinsamen Frühstück mit anderen Social-Media-Influencern einlud – leider in ein nicht barrierefreies Lokal. Habacher sagte ihm seine Meinung. "Er hat wegen seiner Einschränkung viel Mitleid geerntet", sagt Ablinger. "Aber das wollte er nicht. Er wollte Respekt für seine Lebenssituation."

Am 20. Jänner starb Martin Habacher im Alter von 41 Jahren. Politiker mehrerer Parteien, darunter Verkehrsminister Norbert Hofer, der langjährige Behindertensprecher der FPÖ, zeigten sich betroffen über seinen Tod.