Manager mit Herzenswärme
Mit 21 Jahren klopfte Leopold Krenn als landwirtschaftlicher Gehilfe im Linzer Kolpinghaus an und bat um Aufnahme für sein Maturastudium. Gefunden hat er eine zweite Heimat und eine lebenslange Beziehung zur Kolpinggemeinschaft.
Von einem Bergbauernhof in Maria Neustift war er gekommen als viertes von fünf Kindern. Seine Aufnahme in die Kolpingfamilie öffnete ihm eine neue Welt. 1963 heiratete er seine Steffi, die junge Familie wohnte in der Linzer Stadtpfarre, blieb aber der Kolpingfamilie treu. Tüchtig wie Leopold war, schaffte er 1968 den Sprung zum Mitglied der Geschäftsleitung. Eine wichtige Kontaktperson war Betriebspfarrer Hans Gruber, der überrascht war, "wie ein tüchtiger Mann der Wirtschaft wie Leopold privat so locker und lustig sein kann". 1975 ereilte Krenn dann die Chance, in den Steyr-Werken die Traktorensparte zu übernehmen. Viel Zeit verbrachte er im Flugzeug auf dem Weg zu den Geschäftspartnern, stets war er auch Botschafter seiner Heimat, denn er hatte Linzer Torten als Gastgeschenke im Gepäck. Einen seiner damaligen Mitarbeiter förderte Krenn besonders: Günther Apfalter, heute Chef bei Magna: "Wegen seiner hohen Fachkenntnisse und Menschlichkeit war Leopold gut aufgestellt für diesen Job. Er hatte für Händler, Importeure und Bauern das richtige Gespür." In seiner mehr als 20-jährigen Tätigkeit bei Steyr wurden unter seiner Verantwortung 187.000 Traktoren in St. Valentin und 60.000 Traktoren in der Türkei produziert und in alle fünf Kontinente vertrieben. 1997 ging er in Pension und hatte nun Zeit, sich seinen Hobbys und Enkelkindern zu widmen. Vergessen hat er all die Jahre aber auch nicht seine Freunde bei Kolping. Stets half er, wo er gebraucht wurde. Krenn war bis zuletzt gern zum Schwammerlsuchen, auf der Jagd oder auf der Piste unterwegs. Auch dabei begleiteten ihn seine Kinder und Enkelkinder. Nach einem sonnigen Skitag mit seiner Tochter Renate verstarb Leopold Krenn unerwartet am 27. Dezember 2020.