Lehrer und Musiker

"Er hatte die nötige Geduld und war ein milder Lehrer", erinnert sich sein Freund und musikalischer Weggefährte Klaus Neuhauser. Aber nicht nur Hans, wie er genannt wurde, hatte offenbar das pädagogische Talent, er war auch in seiner Familie von Lehrern umgeben. Seine Frau Irene war Volksschullehrerin, sein Sohn Musikschullehrer und die Tochter Hauptschullehrerin.

Schon in seiner Jugend faszinierte ihn die Musik. Neben seiner Lehrtätigkeit fand Schedlberger Zeit, an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien eine Ausbildung als Geigenlehrer zu machen. Viele Jahre unterrichtete er an der Ennser Musikschule Violine.

Pionierarbeit leistete Schedlberger vor 40 Jahren, als er das Ennser Kammerorchester gründete und auch dirigierte. Drei Jahrzehnte war er dort tätig.

Besonders erfolgreich waren die jährlichen Operettenkonzerte. "Das Publikum war immer begeistert", sagt sein Freund. Hartnäckig war Schedlberger, wenn es darum ging, talentierte Solisten für seine Konzerte zu gewinnen. "Da kannte er keine Hemmungen und rief etwa den ersten Konzertmeister der Wiener Philharmoniker an, damit dieser ihm hochbegabte Studenten vermittelte", sagt Neuhauser.

Und auch wenn es darum ging, Geld für das Kammerorchester aufzutreiben, bewies der Pädagoge Hartnäckigkeit und wartete um 4 Uhr Früh vor dem Landhaus, um sich für Subventionen anzustellen.

Nicht nur die gesundheitlichen Probleme haben dem Vollblutmusiker in den letzten Jahren zugesetzt. Seine Gattin Irene starb vor einigen Jahren, Tochter Angelika Anfang dieses Jahres. Nun ist auch Johann Schedlberger mit 87 Jahren in Enns verstorben.

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