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Er setzte Gastro-Maßstäbe

Von Karin Haas, 16. Mai 2019, 00:04 Uhr
Er setzte Gastro-Maßstäbe Silvano Niccolai (1935 – 2019) Von karin Haas
Silvano Niccolai (li.), wie er es liebte Bild: (OÖN)

Man schrieb 1967. Nicht nur in Linz war Pizza etwas, das es nicht wie heute an jeder Straßenecke gab.

Das Gleiche galt für frischen Fisch und die zahlreichen authentischen italienischen Spezialitäten, die der Italiener Silvano Niccolai in die Landeshauptstadt brachte. Mit seiner damaligen Frau Resi ergriff er die Chance, im damals neuen Einkaufszentrum Muldenstraße ein italienisches Restaurant zu eröffnen. Zuvor hatte das Paar mit der Capri-Diele im Mühlviertel geübt. Silvano Niccolai, gebürtig in Pisa, kam der Liebe wegen nach Oberösterreich. Die Tochter aus dem Hause des Tragweiner Fleischhauers Hintersteininger hatte es ihm angetan, und dies ausgerechnet 1960 im Sommer in Guernsey, wo der gelernte Koch, Kellner und Barmann tätig war. Die folgende Wintersaison 1960 arbeitete Niccolai noch in London im "White Elefant Club". Doch im Sommer 1961 war er bereits im "Weißen Rössl" in St. Wolfgang zu finden.

Alle kamen ins "Niccolai"

Das Restaurant Niccolai in Linz, eröffnet am 2. Februar 1967, wurde bald der gastronomische Anziehungspunkt, und das über die Landesgrenzen hinaus. Marcel Prawy war mit weißem Dinner-Jacket und seinen legendären Plastiksackerln genauso zu Gast wie der damalige Bundespräsident Kirchschläger, Kanzler Franz Vranitzky, aber auch Entertainer Thomas Gottschalk und Hansi Hinterseer, erinnert sich Konrad Kirchschläger, der als Kellner 20 Jahre dort bis 1997 tätig war.

1972 ließ ihn sein Tatendrang ein zweites Lokal eröffnen: die Linzer Stuben in der Klammstraße, die er als echte Pizzeria führte. 1985 kam ein italienisches Eis-Café in der Einsteinstraße in Linz dazu. 1975 freute er sich, zum österreichischen Staatsbürger geworden zu sein.

Als der Ruhm am größten war, 1997, verkaufte Silvano Niccolai sein Restaurant im Einkaufszentrum, zog sich auf vielerlei andere Tätigkeiten und seine Familie mit den drei Kindern, Silvana, Marco und (dem bereits vor vielen Jahren verstorbenen) Claudio, zurück. Heute wird das Lokal nach wechselhafter Geschichte von Landsmann Angelo La Ruffa geführt.

Bis fast zuletzt fehlte Niccolai bei kaum einer Eröffnung oder einem Fest eines italienischen Lokals in Linz. "Er war ein Menschenfreund und ist uns ein großes Vorbild. Gekocht hat er die letzten Jahre nur mehr für uns", sagt seine Tochter Silvana Schneider, Lehrerin in der Koref-Schule in Linz. Bis fast zuletzt unternahm Niccolai ausgedehnte Spaziergänge mit ihrem Schnauzer Lupo. Denn Tiere mochte er ebenso. Silvano Niccolai verstarb am 5. Mai im 84. Lebensjahr. Um ihn trauern unter vielen auch seine zweite Frau Theresa Wahlmüller-Niccolai sowie viele Genussverliebte und Wegbegleiter, die in seinen Lokalen schöne Stunden verbrachten. Die Beisetzung fand im engsten Familienkreis statt.

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Autorin
Karin Haas
Kolumnistin
Karin Haas
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