Engagiertes Leben für Maschinen und Feuerwehr
Je älter er wurde, umso mehr entwickelte er sich zu einem lebendigen Heimatbuch. Genau verfolgte Willi Hochrather die Besitzverhältnisse aller Bauernhäuser, die er aus dem Landmaschinenhandel kannte.
Er interessierte sich, wer wohin geheiratet hat, und dafür, wie und warum die einzelnen Häuser so geheißen haben. Seine enorme Merkfähigkeit für Namen kam ihm dabei sehr zu Hilfe. Bis vor wenigen Wochen saß der Seniorchef des Landmaschinenhandels Hochrather in Kronstorf für kleinere Ausflüge noch selbst am Steuer.
Die Feuerwehr, für die Hochrather früher viele Einsätze gefahren ist, bestimmte sogar sein Privatleben. Bei einem Einsatz lernte er 1949 die Tochter des Besitzers am Löblgut kennen und lieben. Maria wurde 1954 seine Frau, drei Kinder, sieben Enkel und sechs Urenkel sind die Folge dieser Verbindung. So wie sein Vater, der 1934 den Schlosserbetrieb Hochrather gegründet hatte, beschritt auch er diesen beruflichen Weg. Nach dem Krieg wurde er Schlossermeister und übernahm die Firma 1961. Die folgenden Jahre waren von Ausbau gekennzeichnet. Hochrather behielt dabei den Blick auf das Ganze, über seine Firma hinaus. In frühen Jahren wurde er über die Junge Wirtschaft Funktionär und vertrat bis zu seiner Pensionierung 1993 den Maschinenhandel als Gremialobmann. Zahlreiche Ehrungen und der vom Bundespräsidenten verliehene Kommerzialratstitel waren der Lohn. Jahrelang agierte Hochrather darüber hinaus als fachmännischer Laienrichter am Kreisgericht Steyr. Nach der problemlosen Übergabe seiner Firma an den Sohn wurde er nach eigener Bezeichnung zum "Mädchen für alles".
Eine Krebserkrankung bremste sein ungebrochenes Tempo im Vorjahr ein, im Frühjahr verlor er die Kraft, bis er vor wenigen Tagen verstarb.