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Ein wissenschaftliches Universaltalent

Von Bert Brandstetter, 08. Mai 2020, 00:04 Uhr
Ein wissenschaftliches Universaltalent Hans Dolinar aus Linz (1940–2020) Von Bert Brandstetter
Hans Dolinar Bild: privat

Genaue Planung schien den Eltern von Hans Dolinar sehr wichtig gewesen zu sein, auch was die berufliche Zukunft der beiden Kinder betraf.

So machte Tochter Hannelore wie der Vater in der Gynäkologie Karriere. Hans, der Erstgeborene, wurde in Richtung Jus gelenkt, "vielleicht wegen seiner Fähigkeit, besonders logisch zu denken", wie seine Schwester vermutet. Hans studierte in seiner Heimatstadt Wien wohl Jus, daneben aber auch noch Welthandel und die französische Sprache bis zum fertigen Dolmetsch. Mit 23 hatte er seinen Doktor, kurz darauf den Diplomkaufmann in der Tasche. Seinen weiteren Lebensweg beeinflusste die Begegnung mit dem renommierten Rechtsprofessor Richard Holzhammer in Wien. Holzhammer imponierte der junge Jurist, die beiden vertieften sich in Kaffeehäusern gerne in Fachdiskussionen, und als Holzhammer als Professor an die Linzer Universität berufen wurde, holte er sich Dolinar, der ihm inzwischen zum guten Freund geworden war, 1967 als Assistent. "Mit Hans konnte ich ganz fabelhaft kooperieren, ich habe ihn sogar für Zivilprozessrecht habilitiert", sagt Holzhammer.

In seinem Fach galt Dolinar als Koryphäe, seine Schriften zum "Außerstreitverfahren" zählen zur Standardliteratur. Die Kompetenz des Professors führte 1983 zu seiner Wahl als Rektor der JKU. Daneben unterhielt er Beziehungen zu renommierten amerikanischen Universitäten. Einer seiner Studenten war der spätere Linzer Bürgermeister Franz Dobusch, der den "ansprechenden Stil Dolinars und dessen guten Zugang zu den Studenten" als positiv in Erinnerung hat. Ähnlich Josef Pühringer, einst ebenfalls Student Dolinars: "Dolinar war ein richtiger Sir, der die Universität äußerst gut vertreten hat." Privat beteiligte sich Dolinar in mehreren Klubs, unter anderem im Cartellverband "Nibelungia in Wien". Sein einziges Kind Veronika entspross seiner zweiten Ehe. Ihren Vater erlebte Veronika als "lebensbejahend, optimistisch und zupackend". Und sie erzählt von seinen zahlreichen Hobbys neben dem Parlieren in fremden Sprachen bei den diversen Urlaubsfahrten. Die Liebe zu Fremdsprachen unterstützte seine geistige Frische wohl ebenso wie sein Interesse für Geschichte und Philosophie. "Mein Vater hat sein Leben ausgenutzt und immer nach vorne geblickt", sagt Veronika. "Selbst nach seiner Knieoperation vor wenigen Wochen sprach er davon, bald wieder auf den Skiern stehen zu wollen." Dazu sollte es leider nicht mehr kommen.

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Bert Brandstetter
Bert Brandstetter
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