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Ein Ritter der Burg Bad Kreuzen

Von Bert Brandstetter, 19. Mai 2020, 00:04 Uhr
Ein Ritter der Burg Bad Kreuzen Efrem Lengauer (1932–2020) aus Bad kreuzen Von Bert Brandstetter
Efrem Lengauer Bild: privat

Er war mit 65 bereits der älteste Gemeinderat von Bad Kreuzen, als Efrem Lengauer die Aufgabe zufiel, den neuen Bürgermeister Viktor Sigl anzugeloben. Er tat das besonders gern, weil Sigl in derselben Gasse wohnte und die beiden schon immer ein herzliches Verhältnis verband.

Dass aus dem damals Angelobten später ein Landesrat, Wirtschaftskammerpräsident und Landtagspräsident werden sollte, war damals freilich nicht zu ahnen, Efrem verfolgte die Karriere seines Nachbarn aber ganz genau.

Die Wiege Lengauers stand in Königswiesen. Als Holzeinkäufer konnte der Vater seine Familie mit den sieben Buben wohl ernähren, Sparsamkeit war aber angesagt. Efrem lernte das Tischlerhandwerk, machte 1958 den Meister und fand Arbeit in der Tischlerei eines Verwandten in Bad Kreuzen. Dort lernte er Maria kennen, ganz knapp verpassten die beiden heuer den 60. Hochzeitstag. Drei Kinder, sechs Enkerl wurden geboren und wieder wollte es das Schicksal, dass Efrem die Geburt seines ersten Urenkels nicht mehr erleben sollte. In Bad Kreuzen engagierte sich Efrem Lengauer nicht nur für die Tischlerei, die er von 1962 an 34 Jahre lang umsichtig führte. Bei Lengauer klopfte kaum jemals jemand erfolglos an, wenn es um öffentliches Engagement ging.

36 Jahre lang Gemeinderat, 26 Jahre Obmann der Trachtenmusikkapelle, Mitglied im Tourismusverband, das sind die Eckdaten, hinter denen unzählige Sitzungen, Besprechungen und lange Diskussionen stehen. Besonderes Augenmerk wandte Lengauer in all seinen Funktionen der jungen Generation zu. In der Trachtenmusik war das insofern zu spüren, dass unter seiner Obmannschaft fast jeder zweite Musiker ein Jungmusiker war.

Persönlich immer freundlich, aber ganz bescheiden, fühlte er sich durchaus geehrt, einst zum "Ritter der Burg Kreuzen" geschlagen worden zu sein. Den Ritterschlag bekam er für sein Engagement bei der Sanierungsarbeit an der örtlichen Burgruine, wo handwerkliches Können besonders gefragt ist. Nachdem er mit der Pensionierung seine Tischlerei geschlossen hatte, war er oft noch in der Werkstatt anzutreffen, um diese oder jene Bastelei zu erledigen.

Eine schleichende Erkrankung erforderte bei Efrem einen immer aufwendigeren Pflegebedarf. Nach einer kurzzeitigen Pflege außer Haus konnte er die letzten Wochen wieder in seinem eigenen Haus erleben, bis er Anfang Mai verstarb.

Die Gemeinde mit Bürgermeister Manfred Nenning zeichnete Lengauer mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Marktgemeinde aus. Noch schwerer wiegt die Dankbarkeit vieler Lehrlinge und aller Organisationen, denen Efrem einen Teil seiner zur Verfügung stehenden Zeit geschenkt hat.

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Autor
Bert Brandstetter
Bert Brandstetter
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