Ein Priester mit offenem Ohr für die Jugend
Mit Prälat Franz Vollnhofer ist der 72. Propst des Stiftes Reichersberg im 85. Lebensjahr verstorben.
Vollnhofer wurde am 20. Oktober 1934 als Sohn eines Straßenarbeiters und einer Hausfrau in der Bucklingen Welt in Niederösterreich geboren und wuchs mit zwei Geschwistern in einfachen Verhältnissen auf. Nach der Volksschule besuchte er das Bundesgymnasium Wiener Neustadt, wo er 1954 maturierte.
Nach einem Semester an der Hochschule für Bodenkultur wurde Vollnhofer am 13. März 1955 im Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Eberhard. Nach theologischen Studien wurde er 1960 zum Priester geweiht.
Es folgten weitere Semester an der Hochschule für Bodenkultur, gleichzeitig war er Seelsorger der Katholischen Hochschuljugend. 1962 wurde er zum Hofmeister des Stiftes ernannt. In den 1960er-Jahren unterrichtete er Lehrlinge in landwirtschaftlichen Kursen im Stift.
Vollnhofer war auch sportlich begeistert, spielte Fußball und bestieg zahlreiche Berggipfel. Als Seelsorger begann er 1962 in Lambrechten und unterrichtete an Schulen Religion. Von 1970 bis 1984 war er Dekanatsjugendseelsorger und geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung des Dekanates Altheim.
1980 wählte ihn das Stiftskapitel zum Propst des Stiftes. Der Propst war ein beliebter Firmspender, besuchte gerne die zum Stift zählenden Pfarren und war zudem ein gefragter Reiseleiter. Der Geistliche erhielt auch zahlreiche Auszeichnungen von Bund, Land, Gemeinden und Vereinigungen. 2005 legte er sein Amt als Propst nieder. Die Tätigkeit als Gefangenenseelsorger in Suben, die ihm sehr am Herzen lag, übte er aber bis 2015 aus.
Das Begräbnis findet am 6. Mai um 13 Uhr in der Stiftskirche Reichersberg statt.